Dresden spielt!

LARP => Allgemeines => Thema gestartet von: Captain in Februar 08, 2011, 17:47:15 NACHMITTAGS

Titel: warum Heimlichkeiten kein Spielangebot sind
Beitrag von: Captain in Februar 08, 2011, 17:47:15 NACHMITTAGS
Es gibt eine gute Menge an Larpers, die glauben daß sie Dinge im Geheimen erledigen müssen. Sei es das Zurückhalten von Spielrelevanten Informationen oder sei es das direkte Spiel im Verborgenen wie es Dieben und Meuchlern zu eigen ist.
Dabei ergibt sich scheinbar für einige Leute ein besonderer Nervenkitzel oder besonderer Spielspaß, aus der Nichtkenntniss der breiten Masse der Anwesenden Spieler. Insbesondere beim Dieben  kommt noch der Kitzel des "erwischt werden" dazu.

Dabei bleiben der Spaß und der Kitzel immer und ausschließlich nur bei dem oder den Eingeweihten. Im Falle des Diebesspiels hat also nur der Dieb etwas davon. Alle anderen, inklusive der eventuellen Opfer, können in dieser Angelegenheit nur passiv bleiben.
Betroffene kommen erst dann ins Spiel, wenn sie den Dieb auf frischer Tat ertappen oder wenn sie hinterher das Fehlen des Gediebten Gegenstandes bemerken. Das Spiel des Täters endet typischerweise in etwa dort, wo das des Opfers erst anfängt. Ein gemeinsames Spiel entsteht höchstens beim "Erwischen" und auch dort bleibt es meist eine flache und/oder kurze Angelegenheit.

Der Begriff Spielangebot beinhaltet allerdings zum einen den Angebotscharakter, unter dem ein Annehmen des Angebots optional ist, auch wenn einem bei Ausschlagen desselben natürlich die verbundenen Vorteile entgehen. Zum anderen beinhaltet es das generieren von weitergehendem Spiel als Komponente.
Beides trifft auf die Sache mit unserem Dieb nicht oder nur sehr eingeschränkt zu.

Auch wenn man im Nachhinein noch Handlungsfäden anbietet, bei denen der Betroffene seinen Kram zurückerhalten kann, ändert es an dieser Einschätzung nichts. Denn Hier führt nicht das Annhemen der Option zu eventuellen Vorteilen sondern das Ausschlagen führt zu akuten Nachteilen.
Noch schlimmer wird es, wenn ein Händler auftaucht, der den Gegenstand wieder ins Spiel bringt. Hier hat man nämlich nur noch die Wahl, ob man auf den Gegenstand oder auf ein paar Münzen verzichten will. Man verliert aber in jedem Fall. Obendrein besteht da ja sogar die Möglichkeit, daß ein anderer Spieler IT das OT-Eigentum eines anderen kaufen kann.

Mehr als genug Gründe also, sein Spiel lieber auf etwas anderes zu verlagern, daß mehr Miteinander bedeutet.
Titel: Re:warum Heimlichkeiten kein Spielangebot sind
Beitrag von: Ood in Februar 08, 2011, 23:58:46 NACHMITTAGS
Schlechten Con gehabt?
Titel: Re:warum Heimlichkeiten kein Spielangebot sind
Beitrag von: Captain in Februar 09, 2011, 07:24:02 VORMITTAG
Nein. Ich spreche auch nicht auf konkrete Einzelerlebnisse an. Ich mag eher zum Nachdenken über manche in unserer Gegend verbreitete Ansichten und Ansätze anregen.
Titel: Re:warum Heimlichkeiten kein Spielangebot sind
Beitrag von: Flotsch in Februar 09, 2011, 11:10:32 VORMITTAG
du vergisst dabei die andere Seite. Den man kann nicht nur nach einem diebstal etwas machen, sonder schon davor. Das spiel mit "unbekannt", die Prävention. Dinge passend sichern/verstecken, Wachpersonal anstellen, Beobachten der Umgebung, leute einschätzen. All das gibt spiel.
Ich gebe dir recht, ein typ der einfach nur in die Taverne geht, sich kurz umschaut und das erst beste auf das keiner aufpasst mit nimmt, damit es der NSC händler 5minuten später wieder verticken kann ist kein gutes Spiel. Aber das ist mir auch bisher nur einmal vorgekommen. Ich weiß das du das hier auf grund der erzählenungen von Racko und seinem zum 100ern mal geklauten zeug gestartet hast. da muß man aber sagen das er der einzige ist der das oben genannte spiel konsequent verpatzt. Seine kisten mti den Mengen angeld, die auc hbekannt waren, lag mehr als einen halben Tag unbeobachtet in der Taverne und im Land herscht Notstand... als Armer charakter, nicht zu versuchen es mit zunehmen wäre inkonsequnet.
die Ordentlichen Diebstahlsaktionen die ich miterlebt habe hatten alle ihr langes Vorspiel und die Beklauten musten zumeist zu geben, das sie schon damit gerechnet hatten nur nicht genau da oder "nur mal ganz kurz abgelenkt waren"

was informationen angeht, da sollte es aufgabe der SL sein die nötigen inforamtionen so zu verteilen das sie jeder wissen kann und nur das bonus wissen was auch eine IT wärung ist als spiel möglichkeit zu lassen.
- das da Oger im wald sind : eine information die jeder haben sollte
- das der Ogermagi mit dem Bürgemeister ein abkommen hat, nur Reisende zu überfallen und dafür nicth behellig wird: eine Spiel information mit der man handeln /verhandeln kann
hier ist es Aufgabe der SL un NSC Inforamtionen passend zu streuen. ich errinnere mich da an eine schatz jagt, bei der es nur eine Karte gab, aber 10 man den schatz wollten.
Titel: Re:warum Heimlichkeiten kein Spielangebot sind
Beitrag von: Captain in Februar 09, 2011, 12:51:11 NACHMITTAGS
Es geht hier nicht um Rackos Erzählung, die war nur der Anlass niederzuschreiben was mir schon länger durch den Kopf geht. Was du da lesen kannst ist also am ehesten also eine Zusammenfassung mehrerer Ereignisse auf unterschiedlichen Cons unserer Gegend zu sehen. Zum Teil meine eigenen Erlebnisse. Ich geb dir absolut recht daß Racko da sehr sehr unvorsichtig war. Aber das halte ich nicht für eine Rechtfertigung des Prinzips als solches.

Die angesprochene Prävention besteht für mich aber nicht aus Spiel. Wenn überhaupt dann bleibt es nämlich bei der Auswahl der richtigen Ausrüstung und Kleidung (in der man seinen Kram gut verstauen kann) und einem kleinen Grundmaß an Vorsicht wie man es auch im RL aufbringen sollte. Beides geschieht auf der Meta oder sogar auf der OT Ebene. Spiel bedeutet aber Interaktion unter- und miteinander. Also Gespräche und Handlungsverläufe. Und dies sehe ich hier nicht gegeben.
Es mag vielleicht Leute geben, die auch das Basteln vor der Con schon als Spiel betrachten, aber ich vermute mal, daß das eher Ausnahmen sein dürften.

Ich empfinde es aber auch als einen deutlichen Unterschied, ob ein Spieler fulltime einen diebischen Charakter spielt den man theoretisch im späteren Converlauf schnappen kann oder ob es sich um einen NSC handelt die kurz nach der Aktion schon wieder in ner anderen Rolle steckt.

Informationen kann man natürlich auch sehr gut streuen und managen. Dies ist vorwiegend Sache der SL über das Medium NSC, klar. Aber ich sehe auch Spieler als geeignete und sinnvolle Informationsträger und -verbreiter an. Denn auch Spieler können Plots mitbringen. Dein Beispiel mit der Schatzkarte zeigt aber auch, daß es hier ebenfalls problematisch werden kann. Was sich meiner Meinung nach sehr gut macht ist die Technik des information flooding, die in manchen P&P Spielhilfen zu finden ist. Dabei wird wertvolle Information mit belangloser gut gemischt und dann agressiv an die Spieler gebracht. Ergebnis sind Spieler die eigentlich jede Information haben, aber erst filtern müssen, was interessant ist. Wobei die Relevanz sich erst später im Spiel durch Schlüsselereignisse ausdrücken kann.
Titel: Re:warum Heimlichkeiten kein Spielangebot sind
Beitrag von: Dureknight in Februar 09, 2011, 17:57:20 NACHMITTAGS
Ich finde, das Zurückhalten von Spielinformationen und das Dieben sind 2 völlig verschiedene Dinge, die man auch getrennt betrachten sollte. Da es in dieser Diskussion anscheinend vorwiegend um Dieben geht, will ich mich auch darauf beschränken. Ich gebe Silvio im Wesentlichen Recht, dass IT-Diebe mehr Nachteile als Vorteile bringen. Deswegen ist Dieben auf den meisten Veranstaltungen bei denen ich Orga war nicht zugelassen gewesen, oder zumindest mit verschärften Restriktionen bedacht gewesen (z.B. das Diebe sich im Vorfeld mit der SL absprechen müssen). Man kann da jetzt schreien, dass das die Spielmöglichkeiten beschränkt, aber letztlich gilt doch gerade im LARP auch der Grundsatz, dass meine Selbstenfaltung dort endet, wo sie die Selbstentfaltung des anderen beeinträchtigt, in diesem Fall jene des Opfers. Das Beutelschneiden mittels Bändchen anbinden mag ja noch okay sein, aber spätestens dann wenn Dinge wirklich weg sind, finde ich es absolut nervig. Es ist ja nicht so, dass man gleich denkt, dass etwas geklaut (verzeihung, gediebt) wurde. Man nimmt dann an, dass man die Sache verlegt hat, sieht überall nach, erwartet evtl. auch noch, dass sie jemand anderes versehentlich mitgenommen hat, etc. Das hat mit schönem Spiel definitiv gar nix zu tun. Die einzige Ausnahme, wo Dieben wirklich sind macht, ist bei einem gescripteten Diebstahl einer IT-Wertsache ("die Kasse der Steuereintreiber") oder eines Plotgegenstands. Geskriptet deshalb, weil man dann Spuren legen und Zeugen einbringen kann. So kann die Verfolgung des Diebs zu einem schönen Spielerlebnis werden, nicht aber, wenn sich die Spur im Nichts verliert.
Den Spielreiz der Prävention sehe ich übrigens auch nicht richtig, eher das Gegenteil: Wenn auf Teufel komm raus gediebt wird, bringen die SCs weniger coole Ausrüstungsdinge mit. Wenn ich einen Kartographen spiele und Angst haben muss, dass meine handgezeichneten Karten entwedet werden, dann nehme ich sie lieber gar nicht mit aufs Con oder halte sie zumindest in meinem Zimmer unter Verschluss. Dadurch bereichere ich das Spiel nicht, sondern untergrabe es.
Titel: Re:warum Heimlichkeiten kein Spielangebot sind
Beitrag von: Pappa Bear in Februar 09, 2011, 18:12:48 NACHMITTAGS
Tja Gegen das "Dieben" gibt es eigendlich nur eine Möglichkeit. Es gibt kein Offtime für den diebenden Charakter. Ein Charakter der etwas gediebt hat muß diesen Gegenstand nun auch volkommen Intime bei sich Tragen/Verstecken. Und Kein Händler ist so Dumm sich niccht eindeutige Sachen inmitten einer Gruppe von "Abenteuerern" und anderen gefährlichen Leuten andrehen zu lassen. Sollte es zumindest nicht. Meiner Meinung nach sollte der nächste Hehler frühestens zwei bis drei Tagesreisen entfernt sein.
Auf diese weiße entsteht ebenfalls das von Durlknight genannte Detektivspiel. Nur der Eigendliche Plott ist geht vor die Hunde.Allerdings bleibt der Spielspaß.
Titel: Re:warum Heimlichkeiten kein Spielangebot sind
Beitrag von: EisKater in Februar 10, 2011, 14:37:30 NACHMITTAGS
ZitatTja Gegen das "Dieben" gibt es eigendlich nur eine Möglichkeit. Es gibt kein Offtime für den diebenden Charakter.

Ja, mehr solche "Spieler dürfen nicht verlieren Konzepte"!

Sry, aber solche Lösungsansätze sind hochgradig inkonsistent worunter das Spiel, bzw. seine Ernsthaftigkeit leidet. Zum Rollenspiel gehört nicht nur Gruppenkuscheln, sondern auch das passende Szenario zu vermitteln. Diebendes Gesindel, Betrüger, Räuber, etc. sind dabei genauso unverzichtbar, wieder der böse Obermagier der gebraucht wird um eine Bedrohung zu erzeugen (Vorsicht: mit voller Absicht plakativ). Andernfalls endet das "Abenteuer" in einer Gewandungsfeier. Wer das mag, sollte keine Abenteurercons, sondern Ambientecons ins Auge fassen. Inzwischen gibt es doch für jeden Geschmack das richtige...

Und ganz ehrlich, der Anspruch auf Allgemeingültigkeit irgendeiner Auffassung wie der hier genannten halte ich allerhöchstens für Einbildung. Spaß ist bekanntlich eine stark divergierende Auffassungsache. Ich brauche glaube nicht ausführen, das so "tolle" Detektivspiele auch nicht jeden erheitern.
Titel: Re:warum Heimlichkeiten kein Spielangebot sind
Beitrag von: Captain in Februar 10, 2011, 18:45:51 NACHMITTAGS
[mantra]interpretiere wohlwollend, interpretiere wohlwollend, interpretiere wohlwollend[/mantra]

OK, Ich erkenne da mehrere unterschiedliche Thesen. Ich versuch sie mal auseinander zu nehmen:
1.) Diebe, Räuber, Betrüger, finstere Typen
Zusammengefasst als Gruppe entsprechen die einem gewissen Klischee, welches sicher ein genretypisches ist. Aber es geht in keiner Weise darum solche Figuren als solche abzuschaffen. So ein finsterer Magier der als Gegenspieler agiert ist ne tolle Sache. Auch Betrüger die dir ins Gesicht schauen und dich übern Tisch ziehen sind vollkommen OK (weil hier aktive Interaktion mit dem Ziel statt findet). Nur eben Diebe die ihr geheimes Ding machen sind problematisch, aus den oben genannten Gründen. Ich halte es für sehr wichtig diese Differenzierung vorzunehmen.

2.) solche Figuren sind nötig um eine Bedrohung zu erzeugen
Da verweise ich mal auf euer Belagerungsszenario. da habt ihr Bedrohung schlicht mittels des Settings erzeugt. Ohne daß dafür solche Figuren notwendig waren.

3.) eine Bedrohung ist notwendig für Abenteuercons, weils sonst zum Gewandungsgrillen verkommt
Diese Sichtweise empfinde ich als ziemlich dünn. Abenteuercons können sehr viele verschiedene Motivatoren haben, von einfacher Entdeckungsfreude bis hin zu dramatischen Entwicklungen. Bedrohungen sind nur die einfachste Form.

4.) Abenteuer vs. Ambientecon
Wenn man davon absieht, daß es theoretisch noch mehr Spielarten gibt als diese zwei, gebe ich zu bedenken, daß die meisten lokalen Cons keinesfalls puristische Konzeptionierungen darstellen. "Von allem etwas" mit Betonung auf Abenteuer wäre wohl eine bessere Charakterisierung. Ich kenn auch nur sehr wenige Spieler die ich als reine Abenteuerspieler wahrnehmen würde.

5.) es gibt für jeden Geschmack das richtige
Hier wirds haarig. Ich kann diesem Punkt eigentlich nur vehement wiedersprechen. Von gelegentlichen Tavernen nebst den Dubi-Tageslarps (die starken Ambientecharakter haben) gabs letzes Jahr mal nen einzelnen Schlachtencon. Ansonsten seh ich lokale Cons immer als Abenteuercon ausgeschrieben. Von Auswahl kann man da nicht sprechen. Dazu kommt daß die Menge an Cons im Allgemeinen bei uns nicht gerade sehr hoch ist. Sachsen gehört mit zu den Larp-ärmsten Regionen. Das Argument "dann spiel halt was anderes" mag an sich vollkommen richtig sein, in diesem Zusammenhang aber läuft das aus die Forderung "gar nicht spielen" hinaus.

6.) Ja, mehr solche "Spieler dürfen nicht verlieren Konzepte"!
Davon ist eigentlich keine Rede. Es ist schon ein Unterschied bei reellen Chancen verlieren zu können und Chancen die nur in der Theorie existieren weil man dazu die omnisziente Sicht des Spielleiters braucht. Letzteres hab ich schon verdammt oft miterleben müssen. "Die Spieler" sind nämlich niemals die homogene Masse als die manch SL sie wahrzunehmen neigt.
Eigentlich aber seh ich noch nichtmal, inwieweit es beim Rollenspiel überhaupt um "Gewinnen" und "Verlieren" gehen sollte (außer bei Schlachten).


Zitat von: EisKater in Februar 10, 2011, 14:37:30 NACHMITTAGSsolche Lösungsansätze sind hochgradig inkonsistent worunter das Spiel, bzw. seine Ernsthaftigkeit leidet.
Magst du mal erläutern, welche Lösungsansätze du damit meinst, warum du sie für inkonsistent hälst und inwieweit sie ernsthaftes Spiel unterminieren?

Zitat von: Pappa Bear in Februar 09, 2011, 18:12:48 NACHMITTAGSAuf diese weiße entsteht ebenfalls das von Durlknight genannte Detektivspiel.
Dureknight hat eigentlich sehr gut beschrieben, wie Detektivspiel entstehen kann. Das ist was anderes als das von dir Beschriebene. Mit der Schitzenjagd geh ich noch mit, aber das Dieb bleibt im Spiel ist für sich noch kein Ansatz.
Titel: Re:warum Heimlichkeiten kein Spielangebot sind
Beitrag von: EisKater in Februar 11, 2011, 14:53:37 NACHMITTAGS
Schon am Punkt 2 divergiert es von dem, was ich sagte. Ich werd es aber nicht wieder zusammen setzen. Deine Frage kann ich aber beantworten:

Für inkonsistent erachte ich den Ansatz: "Es gibt kein Offtime für den diebenden Charakter". Anders ausgedrückt, warum sollte der Dieb in der Taverne sitzen bleiben in der er grad ne Kiste voller Kupfer "gefunden" hat? Also wird er abreisen und damit dem ein oder anderen ermöglichen das Verschwinden der beiden Dinge zu korrelieren. War es ein NSC kann die SL auf Bemühungen des Spielers sein Eigentum zurückzugewinnen reagieren. War es ein Spieler wird der Charakter vlt. auf der nächsten Con (sollte er ihn häufiger spielen) ein bekanntes Gesicht treffen.
Titel: Re:warum Heimlichkeiten kein Spielangebot sind
Beitrag von: Dureknight in Februar 11, 2011, 16:09:32 NACHMITTAGS
Spinnt man den Gedanken der IT-Konsequenz weiter, würde der Charakter (angenommen SC), sobald er das bekannte Gesicht auf dem nächsten Con sieht, zusehen dass er das Weite sucht. Ob sowas das Rollenspiel bereichert, würde ich einfach mal bezweifeln.
Titel: Re:warum Heimlichkeiten kein Spielangebot sind
Beitrag von: EisKater in Februar 11, 2011, 17:03:52 NACHMITTAGS
IT sterben bereichert das Rollenspiel auch nicht... ::)

Titel: Re:warum Heimlichkeiten kein Spielangebot sind
Beitrag von: Captain in Februar 11, 2011, 17:40:11 NACHMITTAGS
Sterberei hat aber mit dem Thema hier wirklich nichts mehr zu tun.
Titel: Re:warum Heimlichkeiten kein Spielangebot sind
Beitrag von: Dureknight in Februar 11, 2011, 18:26:51 NACHMITTAGS
Zitat von: EisKater in Februar 11, 2011, 17:03:52 NACHMITTAGS
IT sterben bereichert das Rollenspiel auch nicht... ::)

Ansichtssache  ;) Ich würde sagen, das kommt auf den Tod an. So ein richtiger Heldentod ist mitunter auch ein Erlebnis, hinterrücks niedergemeuchelt zu werden ist halt weniger prickelnd. Aber man kann da natürlich wie immer unterschiedlicher Ansicht sein.
Titel: Re:warum Heimlichkeiten kein Spielangebot sind
Beitrag von: EisKater in Februar 11, 2011, 18:45:52 NACHMITTAGS
ZitatSterberei hat aber mit dem Thema hier wirklich nichts mehr zu tun.

Doch hat, es weil es als Vergleich herangezogen wurde. Gemeuchelt zu werden hat den selben rollenspielerischen Wert wie Bediebt zu werden, müsste also ähnlich reglementiert werden.

Aber das wollte ich auch nciht in den Fokus rücken, sondern gerade den Umkehrschluss. Sterben hat ebenso einen fraglichen Wert im Rollenspiel, dennoch bleibt es Teil dessen und wird bei Kämpfen sogar regelmäßig riskiert. Warum sollte man da bei Heimlichkeiten auf einmal hellhörig werden.
Titel: Re:warum Heimlichkeiten kein Spielangebot sind
Beitrag von: Dureknight in Februar 12, 2011, 02:44:26 VORMITTAG
Deswegen ist Meucheln auf unseren Cons üblicherweise auch genauso regelmentiert wie Dieben, nämlich anmeldepflichtig (Thorland) oder unerwünscht (LMG). Beides sind Spielaktionen, die (falls sie aus Spielermotivation heraus geschehen) von ihrer Natur her heimlich ablaufen sollen und deswegen zumindest primär kein Rollenspiel generieren. Meine negative Meinung zu dem Thema fußt vielleicht auch ein wenig auf der Beobachtung, dass sowas (sowohl Meucheln als auch Dieben) relativ leicht inflationär benutzt wird (ausdrücklich nicht immer, aber ich habe es schon mehrmals beobachtet), was nach meiner Vermutung wiederum darin begründet liegt, dass es eine Divergenz zwischen spielweltinternem und spielmechanischem Risiko gibt (ein abgereister Charakter ist nun einmal IT schwer zu verfplgen), was offenbar von dem einen oder anderen Spieler ausgenutzt wurde.
Ich würde ja Dieben und Meucheln nicht einmal generell ausschließen, denn es würde denke ich Situationen im LARP geben, wo es unlogisch wäre, so etwas von vorne herein kategorisch auszuschließen, z.B. wenn eine Spielergruppe eine absolut üble Hafenkaschemme besucht. Meine Meinung ist lediglich, dass ich es für spielförderlicher halte, wenn sowas die Ausnahmesituation bliebe und man nicht auf jedem Abenteuercon damit rechnen muss, dass einem in der Taverne der Silberbecher oder hinter dem dritten Baum das Leben genommen wird, wenn man nicht immer super aufmerksam und angespannt ist.
Titel: Re:warum Heimlichkeiten kein Spielangebot sind
Beitrag von: Captain in Februar 12, 2011, 10:59:55 VORMITTAG
Ah ja, da läufts her. Ums nochmal deutlich zu machen Im Kampf sterben ist für mich nicht dasselbe wie gemeuchelt zu werden. Ebenso ist ein Betrüger der mich übern Tisch zieht nicht dasselbe wie ein Dieb der mich hinterrücks beklaut.

Der Unterschied ist das aktive Spiel in dessen Verlauf ich den kürzeren ziehe im vergleich zum rein passiven Opferdasein.
Titel: Re:warum Heimlichkeiten kein Spielangebot sind
Beitrag von: Schwankus in Februar 16, 2011, 18:02:36 NACHMITTAGS
Hallo,

das Meucheln würde ich ja ganz gerne weglassen, da hier ja deutlich mehr im Vorfeld los ist, was auch andere Spieler / NSC's einschließt und damit Silvio's Ausgangsargument des mangelnden Miteinander-Spielens hier eher selten zutrifft. Den Jux und Laune Meuchler hab ich noch nicht getroffen, da ist im Vorfeld immer etwas passiert was jemanden dazu bringt selbst zu meucheln oder einen Meuchler anzuheuern.

Generell sehe ich das nicht so tragisch mit dem Dieben, habe einmal einen schönen (und dreisten) Versuch mich zu beklauen erlebt, aber auch schon sehr schlecht ausgespielte Diebereien: Da wurden IT den Spielern massenhaft Sachen geklaut (Waffen sind ja immer gern beliebt mitzunehmen, weil die in Tavernen und Lagern oft offen abgestellt sind, aber manchmal wird ja auch das geklaut was IT eigendlich keinen Wert hat: Essgeschirr, einzelne Handschuhe ), der Diebesspieler ging mit seiner Konsequenz des Spiels aber genau nur so weit wie es für ihn bequem war: mit der geklauten Waren kurz verschwinden, und das Zeug (ohne der SL Bescheid zu sagen teilweise) im SL - Fundus abzuladen, weil man es ja vertickt hatte. Dadurch waren die Sachen effektiv völlig aus der Spielwelt verschwunden, der erfundene Käufer existierte natürlich nicht und der Diebstahl konnte nicht aufgeklärt werden da weder das Diebesgut noch weitere Nachweise des Diebstahls zu beschaffen waren. DAS ist schlechtes Dieben, und das sehe ich selbst zumindest nicht gern. DKWDDK legt hohe Standarts an die Darstellung dessen, was ein Charakter kann. Den Maßstab möchte man auch bei Diebescharakteren ansetzen, meine ich, dann ist auch alles in Ordnung.

Zusätzlich kann ich aber auch verstehen, wenn SL's auf ihren Con das Dieben einschränken, denn nicht alle SL's möchten ihre Spielwelt düster gestalten in der Spieler düsterem Straßenabschaum begegnen. Wenn's aber zu Con und Welt passt, und Spieler das auch erkennen können, dann klein Problem!

Gruß aus Düsseldorf
Marc
Titel: Re:warum Heimlichkeiten kein Spielangebot sind
Beitrag von: Pappa Bear in Februar 18, 2011, 16:34:05 NACHMITTAGS
@Eiskater: Genau das meine ich ja. Denn  ein Charakter der Klaut und das Weite sucht, also den Con Verläßt IST weiterhin Intime. Er schleppt und evtl. wird der dann auf dem nächsten Con erkannt usw.Denn wenn etwas verschwindet und dan einer kurz darauf/ Zeitgleich abhaut dan erzeugt das genau den efekt der beabsichtigt ist. Der Beklaute kann den Dieb dadurch evtl sogar über mehrere Cons hinweg verfolgen. Nur wenn der Dieb dableibt, dann sollte er es nicht irgendwo outtime abgeben können. Der Spieler kann durchaus mit einem Neuen Charakter auf dem Con verbleiben.

Titel: Re:warum Heimlichkeiten kein Spielangebot sind
Beitrag von: Captain in Februar 18, 2011, 17:41:59 NACHMITTAGS
Wenns um Anreize für längerfristige Handlungsstränge geht, gibts da auch genug andere Methoden. In Sachen geklaute Münzen würde der Spannungsbogen bei den meisten Spielern vermutlich gar nicht so lange halten, daß sich das lohnt. Und bei anderen Ausrüstungsstücken (von sauer verdienter Kohle angeschafft oder im Schweiße des Angesichts gebastelt) würde ich mich recht herzlich bedanken, wenn ne Orga mich auf diese Weise zwingt sowohl auf ihre nächsten Cons mit genau diesem Charakter zu erscheinen und mindestens in der Zwischenzeit mit dem Gegenstand keine Cons bereichern zu können. So etwas gehört definitiv mit dem Spieler abgesprochen, wenn man das machen will (und da darf es keine Debatte geben, nichtmal schiefe Blicke, wenn der betreffende Spieler das nicht will).
Titel: Re:warum Heimlichkeiten kein Spielangebot sind
Beitrag von: Aelfstan in Februar 23, 2011, 19:51:05 NACHMITTAGS
Heimlichkeiten sind kein Spielangebot? Mag sein. Trotzdem sind sie ein Bestandteil des Live-Rollenspiels, den ich nicht missen möchte. Die Möglichkeit beklaut / beschlichen / vergiftet / hinterhältig angegriffen zu werden ist für michTeil einer durchaus spannenden Paranoia bei vielen meiner Charaktere.
Einen Dieb zu spielen ist anspruchsvoll und gefährlich (beklaute oder anderweitig gelinkte Charaktere tendieren zu Gewaltakten), aus diesem Grund wird dieser Charaktertypus selten von Spielern gewählt, was ich aus o.g. Gründen durchaus schade finde.
Der Einsatz von NSC-Dieben ist allerdings differenziert zu betrachten. Das Einsammeln von irgendwelchen Gegenständen und Waffen führt sicher nicht in jedem Falle zu besserem Rollenspiel. Sinnvoll (durch den Plot) motivierte kleine Erpressungen, Giftanschläge und andere Gaunereien können das Spiel andererseits durchaus bereichern, finde ich.
Über die Rolle von Geld im Spiel habe ich mich an anderer Stelle schon geäußert. Ganz kurz: IT-Geld sehe ich nicht als persönlichen Ausrüstungsgegenstand, sondern als ein von der Orga gestelltes Spielmittel. Wenn eine Orga Geld von Spielern abzieht (z.B. durch NSC-Diebe), sollte sie dieses auch in gleichem Maße wieder unter die Spieler streuen (als Entlohnung etc.).
Titel: Re:warum Heimlichkeiten kein Spielangebot sind
Beitrag von: Captain in Februar 24, 2011, 08:10:35 VORMITTAG
Ich propagiere nicht, auf Gaunereinen zu verzichten. In der Tat gibt es ne ganze Reihe davon die akut im offenen Raum gemacht werden und auf Interaktion ankommen. Wenn da Ferreros dich übern Tisch ziehen spielen sie direkt mit dir, der kleine Erpresser muß mit dir reden um seine Erpressung an den Mann bringen zu können, selbst ein Raubüberfall beinhaltet zunächst Verhandlungen und/oder Kampf. Das sind alles Dinge die ich für vollkommen in Ordnung halte.
Wenn man schon auf keinen Fall auf solche heimlichen Aktionen verzichten will, so sollte man sich zumindest sehr bewußt sein, daß man da ne Ego-Show abzieht. Daß man seinen Zielpersonen vorbei spielt und fast immer schlechte Stimmung erzeugt die durch nichts gegenkompensiert wird. Entsprechend sensibel muß man damit umgehen und auch mit den Folgen der Aktion. Ist das denn wirklich so schwer?

Zitat von: Aelfstan in Februar 23, 2011, 19:51:05 NACHMITTAGSIT-Geld sehe ich nicht als persönlichen Ausrüstungsgegenstand, sondern als ein von der Orga gestelltes Spielmittel.
Schön wärs. Ich habe keine einzige Münze, die von irgendeiner Orga gestellt worden wäre. Und ich bin mir sicher, so geht es sehr sehr vielen Spielern. Wenn man also Münzen als Spielmittel haben will, muß man selber welche kaufen.
Wobei ich letztlich damit gar kein Problem habe, denn ich bringe beständig so einiges an Spielmaterial mit. Nur erscheint mir da die kommunistische Betrachtung dieses Materials den macher gerne an den Tag legen will reichlich zweifelhaft. Und noch schlimmer, wenn das dann auch noch ein SL ist.
Titel: Re:warum Heimlichkeiten kein Spielangebot sind
Beitrag von: Schwankus in Februar 25, 2011, 15:56:13 NACHMITTAGS
Zitat von: Aelfstan in Februar 23, 2011, 19:51:05 NACHMITTAGS
Ganz kurz: IT-Geld sehe ich nicht als persönlichen Ausrüstungsgegenstand, sondern als ein von der Orga gestelltes Spielmittel. Wenn eine Orga Geld von Spielern abzieht (z.B. durch NSC-Diebe), sollte sie dieses auch in gleichem Maße wieder unter die Spieler streuen (als Entlohnung etc.).

Das sehe ich ein klein wenig anders. Einen Spieler um die Börse zu erleichtern ist ok, solange dieser Outtime den Gegenwert zurückbekommt. Es gibt so manchen Spieler, der um seine Rolle darzustellen auch mal ein paar Euro in Münzen steckt (man kennt Preise für generische Münzen via Internet beispielsweise). Die dann anderweitig unter Spieler zu streuen... ist vielleicht nicht so schlimm wie wenn meinem Schreiber Intime UND Outtime das Equipment geklaut würde, wurmt aber dann trotzdem.

Außerdem, dass musst du zugeben, im Gegensatz zu dir sind viele zwielichtigere Gestalten später oft kaum nochmal anzutreffen, um Konsequenzen auszuspielen.