Communicative situation in RPGs

Begonnen von Rob, Juli 07, 2005, 20:52:35 NACHMITTAGS

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Rob

Hallöle!
Eine wichtige Frage an alle Rollenspieler.
Es ist ja momentan Klausurenzeit und so muss auch ich eine neue Hausarbeit mit 2000 Wörtchen schreiben. Dabei soll es um das Thema "Meaning in English" gehen. Das ist ein sehr weites Thema, wie ich weiß. Man könnte sagen, wir reden in diesem Seminar über alle Arten von Konversation und Gesprächsstilen. Ich würde nun sehr gerne meine finale Arbeit übers Rollenspiel verfassen. Ich meine, da sitzen 4 Leute gute 8 Stunden zusammen und tun nichts anderes als sich zu unterhalten. Das passt ja wohl perfekt in das Thema des Seminars. Das grüne Licht habe ich schon, nur brauche ich jetzt ein knackiges Thema. Worüber kann man berichten wenn man die kommunikativen Funktionen (Ironie, Höflichkeit, Bezug, etc) des Rollenspiels untersucht?
Bitte gebt mal ein kurzes Brainstorming was euch auf Anhieb einfällt. Falls das überhaupt nichts ist, dann bin ich vielleicht auf dem Holzweg und sollte lieber eine andere Aufgabe wählen. Dann danke ich trotzdem für die Mithilfe!  8-)

Darnok

-Konfrontative Situation zwischen SL und Spielern (einer sitzt vielen gegenüber)
-verstellen (und verdrängen) der eigenen Persönlichkeit um andere Person darszustellen, und das fast ausschließlich durch die Sprache
-Generierung einer kompletten Welt die nur durch die Sprache dargestellt wird und ansonsten nur in der Phantasie der gerade Beteiligten existiert

soviel die Stichpunkte die mir zu RPG und Sprache gerade einfallen
"Ich glaubte es wäre ein Abenteuer, aber in Wirklichkeit war es das Leben." - Joseph Conrad

Adrian

ZitatJeder spielt das, was er gerne sein würde.
- Realitätsverlust.

Schwankus

Hm, wie wäre es mit der Präsentation einer kurzen von dir erdachten Spielszene konstruierst, mit z.b. 4 Spielern und neben der spielerischen Ebene wenn dir der anspruch nicht reicht, noch Anthipathien und Liebeleien etc unter den Spielern ausbaust, und das mit ihrer Spielweise ins Zusammenspiel bringst.
Generell kann ich mir das was du vorhast eh nur als Beschreibende Darstellung eine Rollenspielsession vorstellen, ohne genau auf einen Plot einzugehen. Einfach z.b. die unterschiedlichen Spielertypen und ihre Charakterdarstellung einander gegenüber stellen, wie ihre Zusammenarbeit funktioniert ( oder auch nicht ).
2000 Wörter sind ja auch nicht soooo viel oder ? ;)

mfg Marc
E=mc²+3w6

Rob

Mmmh, das sind ja erstmal einige nette Ideen. Ich geh das alles mal durch und kann meienr Dozentin dann vielleicht schon Vorschläge machen. Vielen Dank auf jeden Fall.

@ Kara: Schlechte Erfahrungen? Oder meinst du das gar nicht negativ?

Ruadriel

Zitat von: adrian_ in Juli 08, 2005, 11:41:03 VORMITTAG
- Realitätsverlust.

Nur bedingt. Wir wissen schließlich, dass wir uns in einer erdachten Welt befinden. Da finde ich den Realitätsverlust von Soap-Zuschauern, denen eine fiktive, niemals funtionierende und doch täuschend echte Welt vorgegaukelt wird, viel gravierender.

BtT:
Die Art der Sprache ändert sich vom normalen Umgangston hin zu einer manchmal recht bemüht wirkenden mittelalterlich-angehauchten Sprechweise, unterbrochen von den Aktionsbeschreibungen, welche meist wiederum im Umgangston geäußert werden.

Dann die "Umschaltfähigkeit" des Meisters, der manchmal ziemlich schnell ziemlich viele NSCs zu spielen hat.

Schwankus

Auch wenns nicht zum Thema passt:

Soap-Operas bestechen doch gerade dadurch dass Szenen die darin funktionieren im wahren Leben so nie passieren würden... wenn man bedenkt wie z.b. bei GZSZ ( meine 2 Mitbewohnerinen gucken das immer, der Geselligkeit und Langeweile wegen saß ich im letzten Sommer während des Kettenhemd-Strickens daneben ) passieren unmögliche Sachen, emotionale Reaktionen sind immer überspitzt, jeder hat da schonmal mit jedem u.ä.
In Hinsicht auf das Erstgesagte: das Vorgaukeln einer Welt die man selber so nie erleben würde trifft doch auch auf Rollenspiele zu. Wer wird denn da jemals die Chance haben mit dem Piratensegler auf den Weltmeeren zu schippern, oder Jungfrauen vor'm Drachen zu retten ? Ich sehe das Problem daher nicht beim Realitätsverlust ( solchen dürfte es beim RPG kaum geben ), sondern eher bei der Realitätsflucht. Da die erdachte Welt besser und harmonischer funktioniert, Probleme scheinbar einfacher zu lösen sind und Konflikte nicht so dramatisch sind ( ich kenne nur sehr wenige Rollenspieler, genauer gesagt eine, die eine Sache, die dem Helden passiert so mitnimmt, als würde ihr das im wahren Leben passieren ) ist es verlockender darin zu leben, und dadurch den möglicherweise nicht ( oder nur schwer ) zu bewältigenden Problemen im eigenen Leben auszuweichen. Ich kenne einige, die da hart dran sind, und hoffe auch, dass DIESER Kelch an mir vorübergeht ... ich geb mir zumindest Mühe. ;)

Das mag im übrigen bei LARP noch weitaus drastischer sein als beim bloßen Pen&Paper.

mfg Marc
E=mc²+3w6

Ruadriel

Geb dir darin ja auch recht, aber es ist immer noch eine Welt, die so nie existieren würde! Bei Soaps sieht das ja anders aus, diese Welt könnte THEORETISCH existieren, eine Flucht in diese Richtung ist unauffälliger und eher möglich.
Ich selbst kenne auch einige Leute, die im realen Leben so gut wie nix draus gemacht haben, aber im RPG dann die totalen Überhelden sein wollen und nur noch in und für diese(r) Welt leben.
Beim Larp ist diese Gefahr sicherlich noch präsenter, aber wenn ich mir die Leute so ansehe, die sich extrem in eine Sache reinsteigern... nee, das ist nix!
Ich seh das alles mit Humor, das ist nur ein Spiel, verdammt...

Adrian

Hm ich glaube nicht, dass eine Welt wie z.B. bei GZSZ existieren könnten (theoretisch). Zumindest wäre das schrecklich, weil:

- dort sterben mehr Leute unter 30 als Milben wenn ich absauge.
- es gibt kaum Kinder oder überhaupt richtige Paare, demnach muesste nach kurzer Zeit alles aussterben.

Du kannst dich auch auf "The Gamers" beziehen... ich glaube kaum das dein English-Vorgesetzter den kennt.

Ruadriel

Schon, aber so eine Welt wäre eher möglich als z.B. Aventurien, das ist der springende Punkt.

Meinst du das Gamers so ergiebig in Bezug auf Kommunikationsstile ist? Ich mein, für Nicht-Eingeweihte sieht das sicher auch eher...seltsam aus, meinst du nicht? Ironie versteht derjenige soch am Besten,. der selbst in das Thema involviert ist. Sicher schreit alles nach Übertreibung, aber ein Fünkchen Wahrheit ist doch zugegebenermaßen dabei, oder?

Samuron

du musst dich auch nicht auf the Gamers, DSA oder D&D beziehen, es gibt immer noch SR, da gibts auch ne Menge Anschauungsmaterial, ich würde aber bei einer Fantasy-Welt bleiben, da sie für außenstehende besser zu erklären und vorzustellen
Wer denkt etwas zu sein, hat aufgehört was zu werden.

http://www.monstersgame.biz/?ac=vid&vid=534111
Server 3:
sollte wer Vampir sein, gebt Samuron als Erschaffer ein
entscheidet ihr euch für Wehrwolf, dann ist Mironas euer Erschaffer