1. Wenn ihr hier von einer Unterscheidung zwischen Larp und Living History(?) sprecht, wie sieht diese denn im Detail aus? Ich beziehe dies auf die Ausrichtung der Gruppe, ihre Ziele und Zusammensetzung.
Ich habe das irrsinnige Bestreben, die Unterschiede möglichst zu nivellieren. Für mich sind eine historisch orientierte Darstellung und Ausgestaltung der Ausrüstung mit rollenspielerischem Innenleben und sozialem Gefüge unserer Figuren, miteinander vereinbar.
Den Unterschied den man ziehen muß ist der Hintergrund. Im Larp ist da Fantasy Kram drin, im historischen nichts als das Geschichtsbuch. Am deutlichsten für meinen Ritter Lothaire ist das an der Religion zu sehen: Im Larp betet er zur Herrin vom See (Ganz im Arthurischen Hintergrund) wärend der historisch angelehtne Lothaire natürlich Christ ist. Darüber hinaus ändert sich verdammt wenig.
4. Wenn ich Lothaires Geschichte richtig nachvollzogen habe, ist doch ein 08/15 Gefolge für ihn sowieso eher unpassend. Schließlich ist er von zuhause verstoßen und reist durch die Welt. Ich gehe mal davon aus, dass man ihn nicht zuhause rausgeworfen hat, aber so nett war ihm ein paar Diener mitzugeben.
Du irrst. Lothaire ist im Exil. Rausgeschmissen triffts zwar nicht ganz, aber friedlich von dannen gezogen und ne Reihe Personal mitgenommen kommt ganz sicher nicht hin.
Dann kommt noch hinzu, dass Captain und ich vermutlich wirklich unterschiedliche Vorstellungen davon haben, wie die Gruppe aussehen sollte, was vermutlich auch daran liegt, dass ich mich "nur" für den Reenactmentanteil interessiere und er sich halt auch noch für den LARP-Anteil. Wir sollten, dass vllt. mal ausdisskutieren.
Oh ja, ich bitte sehr darum. Dafür hatte ich ursprünglich das Thema über die "Ziele" aufgestellt. Ich kann diese Meinungsäußerungen wirklich sehr gebrauchen um eure Befindlichkeiten einschätzen zu können.
Jetzt komme ich zu meinem eigentlichen Problem
Schon mal aufgefallen, dass alle Frauen in der Konstellation Dienstmägde gespielt haben? Nein? Denkt mal drüber nach. 
Ist DIR schonmal aufgefallen, daß ich nur versuche, eure Wünsche so gut es geht umzusetzen? Du selber hattest schlicht
keine Lust darauf, deine Edeldame zu spielen. Du wolltest dich lieber als Magda ums Feuer kümmern. (Zumindest ist das bis jetzt mein Eindruck gewesen) Ich habe dafür volles Verständnis. Ich habe dich davon nicht abgehalten, weil ich letztlich euren Willen irgendwie akzeptieren muß, wenn ich euch nicht verlieren will (Und ich weiß, daß ich das nur begrenzt kann).
Elysa hat sich ums Essen gekümmert, weil sie das absolut
von sich aus im Vorfeld angeboten hat. So ein Angebot ist zum Nutzen Aller in der Gruppe, und ich wäre dumm, würde ich es nicht annehmen.
Ciana schließlich ist einfach nicht die Person für gehobene Rollen. Die liegen ihr nicht (und ja wir haben sehr viel darüber gesprochen). Ich hab manchmal das Gefühl, daß selbst die Haushälterin schon mehr an Verantwortung ist, als sie eigentlich ausfüllen möchte.
Klar hätte ich euch alle drei auch gerne im Gefecht an meiner Seite. Aber du selbst bist zu solchen Gelegenheiten immer wo anders, Ciana WILL das gar nicht und Elysa hat bisher noch keine Gelegenheit gehabt (aber da glaube ich, ist ihr das Training interessant, das Schlachtfeld aber weniger).
Ergo: ich erfülle Wünsche so gut ich kann. Ich kann nur das umsetzen, was ihr bereit seid zu tragen. Und ich kann nicht erfüllen, was keiner sagt. Und nun kommt so eine unterschwellige Sexismus Nummer daher? Das stimmt mich traurig.
Übrigens: zum Frontsac hatte ich eine Dame vor der Nase. Eine Baroness ist mir als einfacher Ritter definitiv übergeordnet. Und ich habe das sehr genossen.
Und soweit mir bekannt ist, hat er einen neuen Gönner/Gönnerin gefunden (je nach Gruppenvariante). kann sich also durchaus auch Personal leisten.
In gewissem Maße, ja. Gründe dafür, reine Bedienstete zu akzeptieren bietet die Rolle absolut. Aber die Leute hinter der Rolle muß ich auch dazu bekommen können. DA hab ich so meine Schwierigkeiten.
Klar braucht ein Ritter Männer unter Waffen. Aber er zieht nicht in den Krieg...
Oh doch. Ich ziehe oft in Gefechte. Und zwar typischerweise in relativ harte und fordernde (ich sag immer: mein Platz ist dort, wo es am heißesten brennt).
Um genau zu sein: von allen Leuten die ich kenne, die ein ähnliches (und damit meine ich ähnlich im allerweitesten Sinne) Rollenprofil haben, messe ich diesem Thema mit Abstand die höchste Bedeutung zu. Dies äußert sich auch darin, daß ich verdammt nochmal 2 Mal die Woche dafür trainiere, um letztlich fit zu sein, wenns nötig wird.
Nur eben diese eine Veranstaltung, die du selbst am höchsten bewertest, ist genau die, bei der es von vorneherein ausgeschlossen ist, daß es dort Schlachten gibt. Bei der anderen Elsterberg Veranststaltung ist das schon anders und auf Larps auch.
...also kann und sollte er auch Leute dabei haben, die sich darauf verstehen zu kochen und ihm das Leben so bequem wie möglich zu machen. Auch wenn er es nicht mag, muss er trotzdem seinen Stand vertreten und der hat nunmal gewisse Ansprüche.
Ja richtig. Das muß ich. Hier muß ich aber durchaus noch so einiges dazulernen. Und mir fällt es unheimlich schwer, die Finger still zu halten, wenn ich nicht sicher bin, daß das für euch in Ordnung ist. Ich denke nämlich, daß es für einen Anführer wichtig ist, daß er sich darum sorgt, daß es seinen Leuten auch gut geht. Und wenn dann nix gesagt wird aber so viel später kommt dann zwischen den Zeilen doch rüber, daß sich jemand überarbeitet gefühlt hat, dann macht es das nicht gerade leichter. Deshalb ist es mir lieber, ihr meldet euch gleich, damit ich versuchen kann entgegenzusteuern, bevor die Sache zum tatsächlichen Problem wird.
Was aber würdest du sagen, wenn sich alle die im Moment Bedienstete spielen, sagen würden: "Hey also eigentlich kann ich auch mit nem Schwert umgehen. Und das mit dem Kochen finde ich im allgemeinen ziemlich doof. Ist verflucht anstrengend. Kommt wir machen alle Waffenknechte und ernähren uns von Dürüm. Oder fahren nur noch auf vollverpflegungscons." Mal ehrlich das wäre auch ziemlich dämlich. (Und ist auch ziemlich überspitzt geschrieben) Und ja alle von uns wissen bzw. wussten wie mit einem Schwert umgeht. Dadurch sind wir doch fast alle zu Ludi Historici gekommen.
Das ist sehr auf entweder-oder getrimmt. Besonders
Vidon hat sehr deutlich bewiesen, daß sich eine Rolle als Bewaffneter mit einer als Knecht gewiss nicht ausschließt. Zu Ostern hat er den größten Teil unseres Feuerholzes geschlagen. Und auf dem Frontsac hat er tagsüber an meiner Seite gekämpft und ist außerhalb der Kämpfe auf meine Bitte hin der Baroness zur Hand gegangen (beinahe wie ein Leibdiener).
Wenn wir in Schlachten stecken, werden reine Bedienstete immer irgendwie daneben stehen bleiben, ohne den Spaß mitzumachen. Abseits davon (keine Veranstaltung, und sei sie noch so kampflastig, besteht aus pausenlos rund um die Uhr Gefecht) ist ein Bewaffneter überflüssig. Rollen die beides machen, je nach Situation, erscheinen mir also recht sinnvoll. Was also sind deine Bedenken dabei?
Ich persönlich halte viel mehr von der Idee genau festzulegen, wer wann was zu machen hat. Das was du gerne hättest ist ein Idealzustand.
Na klar. An irgendwas muß man sich doch orientieren. Daß davon alle Nase lang abgewichen wird ist für mich dabei aber völlig normal. Aber ohne so ein Ideal als Leitlinie, findet keine Koordinierung statt und wir sind ein Haufen Individuen, aber keine Gruppe. Dein Ansatz mit dem Dienstplan ist nichts anderes, nur das dies mMn sehr viel strenger daherkommt.
In jedem Fall hätte ich auf dem nächsten Oster-Elsterberg gerne einen Arbeitsplan. Sodass gewährleistet ist, dass jeder an dem Wochenende gleichviel leistet. dann kann meinetwegen auch fast alle Männer unter Waffen sein...
Dann mach. Wenn dir das am Herzen liegt, stell was zusammen (wenns soweit ist) und dann reden wir mal alle miteinander darüber. Denk aber bitte daran, daß nicht nur Essen machen Dienste sind.