Dresden spielt!

Pen&Paper => Allgemeines => Thema gestartet von: Captain in August 25, 2011, 15:32:19 NACHMITTAGS

Titel: Is mir doch egal
Beitrag von: Captain in August 25, 2011, 15:32:19 NACHMITTAGS
Immer wieder höre ich Rollenspieler sagen, daß ihnen Sachverhalte unseres Hobbies egal seien. Dem einen sind Settings egal, Hauptsache es ist was Fantasy-mäßiges. Der Nächste sagt, ihm wäre die Spielweise egal. Und einer sagt sogar, daß ihm alles recht sei, Hauptsache Rollenspiel. Eine Einstellung die ich als problematisch empfinde.

Nun könnte man sagen, daß diese Leute alle unbelastet und unbekümmert ihrem Hoby nachgehen. Aber ich vermute, daß da oft genug einfach nur eine "kein Bock mich damit zu befassen" Einstellung herrscht.

Aber ganz gleich, ob es pure Unbekümmertheit ist oder "null Bock", machen sich Leute mit einer Egal-Haltung keine Gedanken darüber, was ihnen gefällt und was nicht. Warum auch, es ist ihnen ja schließlich egal. Damit verkommt ihr Spielerlebniss aber zum reinen Glücksspiel. Wenn man nicht weiß, was einem gefällt oder nicht gefällt, wird man vielleicht nach einer Runde sagen können ob's Spaß gemacht hat. Aber beim nächsten Mal kann das anders aussehen und man hat keine Ahnung warum und kann daher auch nicht gezielt verbessern.

Beim Essen, bei den Klamotten, bei so ziemlich allem im Leben ist den meisten Leuten ziemlich klar, was sie mögen und was nicht. Und beim Einkaufen packt man eben eher Dinge in den Wagen die man mag. Und beim Rollenspiel soll das anders sein? Das ist es was ich regelmäßig nicht verstehe bei solchen Aussagen.
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: Fragment in August 25, 2011, 16:21:06 NACHMITTAGS
Mir doch egal, was anderen Leuten egal ist.

(SCNR)

Problematisch finde ich es genau dann, wenn man mit "Ist mir egal" ran geht, hinterher dann aber rummosert. Solange es einem wirklich egal ist - einfach weil man alles gerne spielt - dann ist das doch okay.
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: Captain in August 25, 2011, 16:52:09 NACHMITTAGS
Na klar. Aber diejenigen denes wirklich so geht, die fliegen unterhalb des Wahrnehmungsradars. Aber jemand, der sich schon die Mühe macht, überhaupt zu spezifischen Themenfragen zu antworten, kann das auf denjenigen überhaupt noch zutreffen? Ich glaube nicht. Simple Meinungsbildung ist dermaßen impulsiv, daß ein träges "mir doch egal" aufwändiger erscheint.
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: reaper in August 25, 2011, 19:55:33 NACHMITTAGS
Na wenn du schon meine Aussage mit dem "Fantasy Setting" als Aufhänger nimmst lass mich versuchen zu erklären wie sich die Sache aus meinem Fokus darstellt.

Ich für meinen Teil gehöre zu den Leuten die im Grunde eine: "Iss mir doch egal, Hauptsache Spaß" Einstellung haben. Dabei heißt das aber noch nicht das ich keine konkreten Vorstellungen habe was oder wie ich gern spielen möchte. Es heißt aber auch nicht das ich meine Vorstellungen bis ins kleinste analysiere, interpretiere oder mit komplizierten Fachbegriffen zuscheißen muss. Denn das wichtigste (für mich) beim Rollenspiel lässt sich auch gar nicht zerlegen und verbessern, das sind nämlich die Leute mit denen ich am Spieltisch sitze.

Wenn ich persönliche Differenzen mit dem SL hab wird mir die Runde keinen Spaß machen, genauso bekomme ich ein Problem wenn da lauter Regelficker am Tisch sitzen, SL oder Spieler ständig verbessern, logische Lücken, Fehler im historischen oder technischen Wissen aufzeigen und alles besser wissen. Letzeres gehört in gewissen Grad zwar dazu, kann aber echt nerven wenn einem dadurch die Ideen versaut werden.

Dazu gehört auch Krümelkackerei über Genre oder Setting, Stil oder Aufbau von Abenteuern. So ist die Kategorisierung auf der DreRoCo zwar nett aber in meiner Wahrnehmung unglaublich subjektiv und je präziser man eine Runde spezifiziert desto größer ist für mich das Enttäuschungspotential wenn dann hinter dem Fancy Fachbegriff was anderes steckte als ich dachte. Rollenspiel ist für mich etwas weiches, fließendes, Rollenspiel ist für mich geselliges Beeinander sein von Leuten. Was also für mich wichtig ist, das ist die soziale Komponente und der Spaß und dabei mir bringt die Theorie ziemlich wenig.

Was mich aber auf die Palme bringt sind solche Postings in Foren die diese (meine) Wahrnehmung als falsch oder fehlerhaft anprangern und dazu noch behaupten das sich mein Spiel nicht verbessern kann, oder das ich mehr Spaß am Spiel haben könnte wenn ich etwas anders machen würde durch Anwendung von Theorie XY. Wenn jemand keinen Spaß am Rollenspiel hat dann wird er entweder von sich aus ergründen woran das liegt oder er wird es sein lassen. Beides sind adäquate Optionen.

Mein Resumee also: Rollenspiel soll Spaß machen und ein lockerer Zeitvertreib sein. Wem dabei komplizierte Regeln helfen der soll sie nutzen, wem dabei ein Studium von Rollenspieltheorie hilft der soll studieren und wer einfach nur zockt und dabei ganz normal aus der Situation heraus lernt der soll das auch so machen.
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: Captain in August 25, 2011, 22:18:16 NACHMITTAGS
Zitat von: reaper in August 25, 2011, 19:55:33 NACHMITTAGSNa wenn du schon meine Aussage mit dem "Fantasy Setting" als Aufhänger nimmst lass mich versuchen zu erklären wie sich die Sache aus meinem Fokus darstellt.
Na aber klar doch, dafür ist so ein Forum ja schließlich da. Zum offenen Meinungsaustausch.
Nur eines: Deine Bemerkung war nur ein Aufhänger, aber gewiss nicht der Aufhänger. ;)

Zitat von: reaper in August 25, 2011, 19:55:33 NACHMITTAGSWas mich aber auf die Palme bringt sind solche Postings in Foren die diese (meine) Wahrnehmung als falsch oder fehlerhaft anprangern und dazu noch behaupten das sich mein Spiel nicht verbessern kann
Das ist nicht, was ich tue. Ich schreibe meine Meinung und in diesem Fall sagte ich, daß ich die "egal" Haltung nicht verstehe. Wenn du sie mir erklären kannst, nur zu. Nur bitte spare dir die Unterstellungen, ich würde anderen vorschreiben, wie besseres Rollenspiel auszusehen hat.


Im Falle der angesprochen "Krümelkackerei" über Genre und Setting mag ichs mal mit einer Metapher versuchen: wenn ich frage "Was für Eissorten mögt ihr am liebsten?" dann sind Antworten wie "Ich mag alle Süßigkeiten." einfach nicht hilfreich, weil ich dann immer noch nicht weiß, was für Zutaten ich in die Eismaschine schmeißen soll. Wenn das einmal passiert, geh ich noch davon aus, daß ich mielleicht unklar ausgedrückt habe. Aber wenn das trotz Präzisierung immer noch ständig passiert und mir dann sogar einer erzählen will, daß es egal ist ist, trotz daß ich weiß, daß meine Eismaschine niemal Lollies machen kann, dann erscheint es in meinen Augen ein wenig daneben, wenn ich dafür angegriffen werde, daß ich betone daß, und warum der Unterschied in den Begriffen wichtig ist.
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: Pappa Bear in August 27, 2011, 13:33:36 NACHMITTAGS
Zuerstmal schließe ich mich Reapers Meinung voll und ganz an.
Danach: Captain ich habe das gefühl ich weis was du suchst. Den Heiligen Gral. *Lanze Rüberreicht* viel spaß auch der Queste^^. Zu wissen was die anderen wollen,mögen,denken usw. Ist das wonach Meinungsforscher, Wirtschaftsanalytiker Medien und die Werbebranche seit ewigkeiten suchen. Es hat sich ein kommpleter Wirtschaftszweig um diese Frage gebildet. Auch wenn der Fokus bei dir "nur" das Rollenspiel ist sind die Frage, das Problem und die Antwort die gleiche wie bei den großen Spielern. Es gibt keine entgültige Antwort. Da der Mensch immer nach neuen dingen sucht ist dieser Punkt ewig im Fluß. Das heißt die einzigen antworten die man bekommen kann sind jetzt daten. Morgen sind sie wahrscheinlich nicht mehr gültig.

Und die Frage was die Spieler zum "egal" bringt  ist einfach, bzw dreifach. Den einen ist es egal weil sie noch nichts gefunden haben das ihnen Spaß macht. Den zweiten ist es egal weil sie noch nichts gefunden haben das ihnen keinen Spaß macht. Und den dritten ist es egal weil sie neugierig sind und immer wieder andere dinge ausprobieren.

So oder so. wenn du das perfekte ergebnis vorraussehen willst must du schlichtweg Raten. wie Andere Hellseher auch.
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: reaper in August 27, 2011, 21:10:23 NACHMITTAGS
Das was Pappa Bear schreibt ist auch ein wenig mein Eindruck. Auch wenn es jetzt etwas Off-Topic geht möchte ich meine vielleicht etwas im Ton vergriffene Formulierung verallgemeinern: Egal ob in Religion, Politik, oder jedem anderen Wissensfeld gibt es Strömungen und Nuancen und gibt es Formen der Missionierung. Und wenn ich etwas hasse dann Missionierung, egal ob das der bürgerlich konservative Krawattenträger, der Zeuge Jehovas oder der Rollenspielfreak mit seinem Theorietick ist.

Vielleicht interpretiere ich auch etwas viel rein aber was ist denn dein Begehr mit diesem Thread? Wenn ich dein Eingangsposting lese:

ZitatAber ganz gleich, ob es pure Unbekümmertheit ist oder "null Bock", machen sich Leute mit einer Egal-Haltung keine Gedanken darüber, was ihnen gefällt und was nicht. Warum auch, es ist ihnen ja schließlich egal. Damit verkommt ihr Spielerlebniss aber zum reinen Glücksspiel. Wenn man nicht weiß, was einem gefällt oder nicht gefällt, wird man vielleicht nach einer Runde sagen können ob's Spaß gemacht hat. Aber beim nächsten Mal kann das anders aussehen und man hat keine Ahnung warum und kann daher auch nicht gezielt verbessern.

dann breche ich das gedanklich ganz schnell herunter auf: "Wem es egal ist der tritt auf der Stelle und kann sich nicht verbessern." Und das ist finde ich schon einen Angriff auf alle die nicht dem Alternativen Schema folgen und das finde ich einfach nicht ok.

Ganz persönlich: Ich hab dein Posting jetzt dreimal gelesen und ich glaube jetzt zu wissen warum ich es in die Kategorie und Missionierung stecke. Es gibt keine Frage darin, lediglich Thesen die auf persönlicher Wahrnehmung basieren und eine empirische Grundlage vermissen lassen. Dieser Stil hat absolut seine Daseinsberechtigung, mMn aber eher nicht in einem Forum sondern eher in einem Blog.
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: Adrian in August 28, 2011, 11:41:09 VORMITTAG
Ich muss reaper und Fragment vollkommen recht geben.

Wenn ich jemanden fragen würde "Was für Eissorten mögt ihr am liebsten?" und er antwortet mit "Ich mag alle Süßigkeiten." dann wüßte ich, dass ich mir Gedanken machen muss. Aber so schwer eine süße Eissorte zu mixen ist es ja nun wirklich nicht. Je allgemeiner die Antwort wird, desto einfacher wird es ja eigentlich für die Entscheidung. "Egal" ist dann eben die Weiteste aller Antworten. Da kann man dann ja quasi alles wählen. Im Zweifelsfall immer das was man selbst am liebsten hat.

Und wenn jemand grob eben nun mal gerne "Fantasy" spielt ist das doch ausreichend genug. Als SL würde ich dann eben das System wählen, welches mir selbst am Besten gefällt oder liegt. Da muss der Spieler dann eben damit leben.

Zugegebenermaßen bin ich in unserer Gruppe wohl auch derjenige, welcher sich am wenigsten mit den Regeln auseinandersetzt und wir haben durchaus Spieler die sich damit sehr genau beschäftigen. Bei uns in der Gruppe klappt die Mischung ganz gut und ich muss dann eben auch damit Leben, dass das Abenteuer eben nicht perfekt auf meinen Charakter passt, dafür treffe ich aber meine Freunde und wir haben Spaß.

Klar gibt es Gruppen, die insbesondere die Regeln und Charakterentwicklung (Stufenentwicklung) sehr ernst nehmen. Das ist auch ihr gutes Recht und sie können auch so spielen. Deswegen haben alle anderen doch keine "Egalhaltung" oder besser noch "Nullbockhaltung" (ich dachte das war in den 90er). Sie spielen eben nur etwas lockerer und legen es nicht auf absolute Genauigkeit an.
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: Fragment in August 28, 2011, 12:16:37 NACHMITTAGS
Wenn ihr Charakteraufbau aber wenig ernst nehmt, dann ist das nicht "egal", sondern ihr mögt vermutlich keinen Charakteraufbau. Das ist auch wieder ein Statement :D
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: Gawain in August 28, 2011, 13:26:41 NACHMITTAGS
Ich sehe das ismirdochegal der Spieler durchaus auch mit gemischten Gefühlen. Vor
allem als Spielleiter. Bei einem One-Shot beim Brunch mag es noch ok sein, wenn die
Spieler keine Vorlieben haben, und man ihnen alles vorsetzen kann. Aber in einer festen
Runde ist es störend, wenn niemand sagt, was er denn mag. Am Ende bleibt es an mir
als SL hängen, irgendwas vorzubereiten. Sicher, das hat auch seinen Reiz, aber man fragt
sich immer: wird es denn ankommen? Wird meine Idee überhaupt angenommen?
Ich meistere Shadowrun, und dort hat man ziemlich viel Bandbreite, welche Jobs man
macht... ich kann also den Spielern einen Wet-Job (Kill the target) aufdrücken, weil ich
das gut finde, und es Action gibt. Nur, machen die Spieler mit? Sind die Spieler JuteBeutel-Ökos,
werden sie wahrscheinlich eher reden wollen, als den Typen umzunieten. Am Ende verläuft
das Abenteuer nicht gut, weil der Meister gefrustet ist, wegen der Umsonst-Arbeit, und die
Spieler, weil sie keinen Erfolg haben werden. Dazu müssen die Spieler noch sich noch nicht
mal im Klaren sein, dass sie keine Wet-Jobs hinkriegen. Sie können vorher klar der Meinung
sein, dass sie alles spielen werden. Aber im Spiel dann stellt sich schnell raus, dass sie nicht
am Ziel ankommen werden. Der IT-Auftragsgeber wird dann aber sicher nicht den Auftrag ändern.
Am Ende bleibt bei allen ein maues Gefühl, dass es alles hätte besser laufen können.

Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: Captain in August 29, 2011, 08:37:04 VORMITTAG
Zitat von: Pappa Bear in August 27, 2011, 13:33:36 NACHMITTAGSDanach: Captain ich habe das gefühl ich weis was du suchst... Zu wissen was die anderen wollen,mögen,denken usw.
Nein, nicht ganz. Ist zwar auch ganz nett, aber eigentlich sollte das hier in erster Linie ausdrücken: "Leute, bitte bildet euch selbst eine Meinung über eure eigenen Vorlieben."
Das was Gawain ausdrückte, nämlich diese Vorlieben als Wünsche an die jeweiligen SLs weiterzugeben (und nicht für sich zu behalten), ist dann der nächste Schritt. Aber ich habe eben in vielen Fällen (vielleicht nicht unbedingt beim reaper, um das mal zu entschärfen) den Eindruck, daß schon der erste Schritt der reinen Meinungsbildung viel zu sehr vernachlässigt wird.

Damit sollte auch reapers Frage nach dem Begehr mit beantwortet sein.
Zitat von: reaper in August 27, 2011, 21:10:23 NACHMITTAGSVielleicht interpretiere ich auch etwas viel rein aber was ist denn dein Begehr mit diesem Thread?

Das andere Thema, auf das reaper anfangs angespielt hatte (das mit dem Setting), das ist tatsächlich Meinungsforschung. Klar ist das ein Endlosthema. Aber das ist dort auch nicht schlimm. Wenn ich da hin und wieder ne Anregung für meinen Kreativ-Motor bekomme bin ich schon vollkommen zufrieden. Aber das hat mit dem Anliegen hier nur minimal zu tun.


Zitat von: reaper in August 27, 2011, 21:10:23 NACHMITTAGSGanz persönlich: Ich hab dein Posting jetzt dreimal gelesen und ich glaube jetzt zu wissen warum ich es in die Kategorie und Missionierung stecke. Es gibt keine Frage darin, lediglich Thesen die auf persönlicher Wahrnehmung basieren und eine empirische Grundlage vermissen lassen. Dieser Stil hat absolut seine Daseinsberechtigung, mMn aber eher nicht in einem Forum sondern eher in einem Blog.
Mag daran liegen, daß ich das hier tatsächlich als Blogeintrag (http://rpg-blog.kranzusch.net/) geschrieben habe. Ich habs nur mit hier rein kopiert um Diskussion mit anzuregen. Ich habe bei anderen Bloggern beobachtet, daß der Zusatz via Forum teils recht interessante Kontroversen erzeugt. Das ist in gewisser Weise auch hier passiert und das finde ich gut.
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: reaper in August 31, 2011, 12:04:37 NACHMITTAGS
Zitat von: Captain in August 29, 2011, 08:37:04 VORMITTAG
Das ist in gewisser Weise auch hier passiert und das finde ich gut.

Zweck heiligt die Mittel? Solange es dem Autor was bringt ist es egal ob man dabei andere anpisst? Sind wir bei der Zeitung mit den drei großen Buchstaben? Na egal ist Off-Topic....

Also wieder On Topic. Ich sehe langsam worauf es hinaus läuft, also zumindest aus meiner Perspektive. Die Formulierung "Is mir doch egal" darf man in den meisten Fällen gar nicht so wörtlich nehmen.

Es gibt einfach Leute die stürzen sich ins Abenteuer Rollenspiel und sammeln abstrakte Erfahrungen nach denen sie in Zukunft ihre Runden auswählen. Sie bilden sich also mit der Zeit aus Erfolgs- und Misserfolgserlebnissen eine Meinung und einen Anspruch an ihre Runden. Das Handeln basiert also wie man landläufig sagt "Auf einem Bauchgefühl"

Dann gibt es Leute die möchten gern vor der Runde möglichst genau abstecken wollen. Sei es der Meister der sein Abenteuer auf die Gruppe zuschneiden will oder der Spieler der ganz bestimmten Settings, Genres, Systeme, Techniken, etc. erleben möchte.

Meine persönliche Einstellung dazu ist das man lieber ein wenig mehr reden sollte statt zu mit Fachbegriffen zu protzen. Ich kann Gawain gut verstehen, ein Abenteuer zu planen und dann mit Spielern zu spielen die sich nicht darauf einlassen ist frustrierend. Ich finde aber auf ein "Is mir egal" sollte man sich als erfahrener SL einfach nicht einlassen und bevor man einen Plot für "Is mir doch egal" plant den Leuten eben von sich aus Vorschläge machen welche Sachen man in dem Abenteuer verwenden will. Auf dein Beispiel mit dem Wet-Job vs. Laber Runde, warum nicht den Leuten sagen: "Ok ich werd ein Abenteuer zusammenstellen das von euch erfordert über Leichen zu gehen. Mit Diplomatie werdet ihr kaum Erfolg haben" Wenn dann alle Labertaschen spielen ist wohl Dummheit im Spiel ;)

Die Forderung an die Spieler von sich aus immer ganz genau zu wissen was sie wollen ist mMn eh utopisch, also sollte man will man einen höheren Grad von Berechenbarkeit anstreben selbst die Initiative ergreifen statt den schwarzen Peter zu Spielern zu schieben die vielleicht wirklich noch nicht wissen was sie wollen und von daher in ein "Is mir doch egal" ausweichen.
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: Captain in August 31, 2011, 13:33:02 NACHMITTAGS
Zitat von: reaper in August 31, 2011, 12:04:37 NACHMITTAGSSolange es dem Autor was bringt ist es egal ob man dabei andere anpisst?
Nicht ganz. Ich habe eingangs niemanden konkret benannt, gerade weil ich niemenden persönlich angreifen wollte. Aber auf das Thema hin wollte ich durchaus provozieren, sonst könnte ich ja auch gleich "in China ist ein Sack Reis umgefallen" sagen. Auf inhaltlicher Ebene kann man sich mMn aber durchaus sehr gut fetzen, solange es keiner persönlich nimmt. Und da muß jeder von selbst mit dran arbeiten. Das würde der Diskusionskultur unheimlich gut tun, denk ich.

Zitat von: reaper in August 31, 2011, 12:04:37 NACHMITTAGSMeine persönliche Einstellung dazu ist das man lieber ein wenig mehr reden sollte statt zu mit Fachbegriffen zu protzen.
Mehr miteinander reden, nicht nur im sondern auch über das gemeinsame Spielen ist genau das, wovon ich verdammt oft rede. Aber genau dafür sind Worte da. Die sogenannten "Fachbegriffe" sind ja auch nur dadurch entstanden, daß Leute sich über bestimmte Themen unterhalten haben und dabei irgendwann für bestimmte Sachverhalte eine Bezeichnung gefunden haben, die die Kommunikation raffen und vereinfachen kann.
Klar kann ich sagen "eine Stelle an der das Gelände steil abfällt um ein gutes Stück weiter wieder genauso stei anzusteigen" oder ich sage einfach "eine Schlucht". Oder ich kann sagen: "Ein Haus, in dem Fremde einkehren können, um etwas zu trinken oder zu essen. Man kann dort auch ein Zimmer bekommen um zu nächtigen." oder ich nenns einfach "Taverne".
Natürlich soll gerne jeder die Formulierungen beim "miteinander reden" benutzen, die er mag. Aber genau das beanspruche ich auch für mich selbst in gleichem Maße. Ich möchte mich nicht dafür rechtfertigen müssen, daß ich lieber die geprägten Begriffe nutze, soweit sie mir vertraut sind.

Die beiden unterschiedlichen Herangehensweisen an das Erfahrungen sammeln, empfinde ich als sehr gut herausgestellt. Sehr anschaulich und treffend. Einzig die stark absolute Ausdrucksweise dämpft das ein klein wenig. "Immer alles genau" ist in meinen Augen nämlich gar nicht das Thema sondern eine Übertreibung. In der Realität reicht auch mir grobe Äußerung bereits zu, die erkennen läßt in welche Richtung es gehen soll. Wenn man aber nie auch nur einen Gedanken an die eigenen Wünsche verschwendet, fällt sogar sehr grobe Einordnung bereits sehr schwer.

Ganz klar anderer Meinung bin ich bei der "den schwarzen Peter den Spielern zuschieben" Sache. Die meisten Spielleiter betreiben sehr viel mehr Aufwand als alle ihre Spieler zusammen. Häufig sogar gerne, weil sie sich etwas davon erhoffen: ein besseres Spiel miteinander. Die klassischen Aufgaben des Spielleiters sind ziemlich umfangreich und zumindest ich pulvere sehr oft noch extra rein. Man braucht für meine Spielrunden nichts als sich selbst und Lust aufs Spielen mitzubringen. Da halte ich es für alles andere als übertrieben, wenn ich sage, daß dieses "spielen wollen" durchaus als aktives Einbringen verstanden werden soll.
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: Ruadriel in September 14, 2011, 11:57:26 VORMITTAG
Reaper hat in seinem ersten Beitrag alles gesagt, was nötig ist. Dafür gibt es einen Daumen.

Zum Thema "egal": Mir ist es völlig egal, was Captain schreibt, denkt oder tut. Wenn er meint, RPG-Seminare halten zu müssen und immer wieder das wiederholen, was andere Theoretiker lange vor ihm gesagt haben, soll er das tun, wenn das sein Heiliger Gral ist. Aber wie bei jeder Religion soll er die Leute in Ruhe lassen, die davon nichts hören wollen und auf Bekehrungsversuche verzichten. Nicht alle folgen seiner Religion. Oder wollen was darüber hören. Oder darüber reden. Oder seitenweise Forenthreads zumüllen.
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: Captain in September 14, 2011, 12:35:10 NACHMITTAGS
Das klingt ja, als würde ich die Leute zwingen, meine Beiträge zu lesen oder darauf zu antworten.
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: reaper in September 14, 2011, 16:34:59 NACHMITTAGS
Zwingen würde ich es nicht nennen, aber durch die Masse und den angeschlagenen Ton drängst du Leute dich den Leuten zumindest auf.
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: Pappa Bear in September 14, 2011, 21:53:33 NACHMITTAGS
Ich würde Ruadriel  in einem Punkt wiedersprechen, und zwar in dem das er damit nicht in dafür vorgesehenen Thrads schreiden sollte... es handelt sich um ein Forum, und diese ist dazu da gedanken auszutauschen und andern leuten die eigene Perspektive darzustellen. Es wird schließlich niemand gezwungen dias ganze zu lesen oder gar anzunehmen. In einem klasischen Forum (dem gebäude) geht man weiter wenn man etwas nicht hören will. Genauso wie auf der Straße. Selbst etwas dazu sagen muß man auch nicht. In keinem Falle. Ergo gibt es auch keinen Grund ein schweigen zu Fordern. Ansonsten können wir ja auch die Meinungsfreiheit voll und ganz abschaffen.

Und als nachsatz noch... es gibt leute die diese sachen hören bzw lesen wollen. Stellt demnach bitte nicht euere interessen über deren.
Titel: Re:Re: Is mir doch egal
Beitrag von: reaper in September 15, 2011, 01:56:39 VORMITTAG
Im Gegensatz zum öffentlichen Raum wird in einem Forum aber jeder Post mit dem Lautsprecher angekündigt, komplett vorbeigehen kann man also nur bedingt. Abgesehen davon findet hier scheinbar kein Austausch von Meinungen statt sondern die Verteidigung einer These des Captains und der geht zwar auf den Wortlaut der Postings ein aber leider nicht auf deren Inhalt. Das ist es was ich kritisieren.

Zum Thema Meinungsfreiheit: Captain darf schreiben was und wo er will nur wenn er provokant schreibt muss er davon ausgehen das sich jemand provoziert fühlt. Namen wegzulassen ist in Anbetracht von frischen indirekten Zitaten zum Beispiel mMn ein schwaches Mittel zur Deeskalation.

Abgesehen davon bietet dieses Forum leider nicht die Möglichkeit einzelne Userpostings zu ignorieren oder die Kommunikation mit diesen zu unterbinden. Das ist auch nicht Sinn eines Forums aber nur so könnte man dem Captain aus dem Weg gehen, denn von sich aus kann er es ja auch nicht lassen überall mitzumischen.

Die Essenz der Sache: Wer den Captain und dein getrolle nicht mag muss ja dieses Forum nicht besuchen oder versuchen seine Postings zu überlesen, was idR an ihrem Umfang scheitert.

Sorry fürs OT aber das musste jetzt mal raus.
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: Captain in September 15, 2011, 09:31:29 VORMITTAG
Wenn ich also mit Nachdruck Ansichten formuliere, dann dränge ich mich Leuten auf. Und je nachdem, ob ich dabei unbequeme Sachen sage oder meine Meinung von der eigenen abweicht, wird das als Spam oder als Missionierung bezeichnet. Wo ist denn da der Unterschied zu solchen Aufrufen (http://dresden-spielt.scrobble.me/forum/index.php/topic,2164.0.html)?
Du selbst legst sogar in deinem Blog (http://bunix.de/key/bunix-blog/title/2011-09-09-Ismirdochegal.htm) noch einen drauf, indem du mich als "Theorie-Nazi" bezeichnest. Und das obwohl du erst kürzlich noch jeden noch so fernen Zusammenhang mit den Braunen Brüdern als Verharmlosung abgelehnt hast.
Hältst du dich für "gleicher als andere", verdammt nochmal?

Entpersonalisierung mag zum deeskalieren nur begrenzt taugen, was aber auch gar nicht der Zweck davon ist. Viel mehr soll es zumindest dazu einladen nicht persönlich zu werden und sich statt dessen lieber mit dem Thema an sich zu beschäftigen. Denn die treibenden Formulierungen sollen zwar anregen, sich mit der Sache zu beschäftigen, aber gewiss keine persönlichen Attacken sein. Diesen Unterschied sehe ich als ziemlich signifikant an.

Und die behauptung, daß ich schreiben darf, was und wo ich will, nenn ich eine glatte Lüge. Denn alles was ich zu Rollenspiel Themen schreibe oder anrege (in einem Rollenspiel Forum wohlgemerkt) ist ja deiner Meinung nach getrolle, daß du abschalten möchtest, wenn du die technische Möglichkeit dazu hättest. Das entspricht einer offenen Forderung an mich, die Fresse zu halten, nur ohne den Mut das auch zuzugeben.

Was, wenn alle dem Imperativ, den du mir hier nahe legst, folgen würden? Dann wäre das Forum tot. Und wenn man das außerhalb dieses Forums weiterführt? Dann geht keiner mehr für Freiheit statt Angst auf die Straße und keiner zeichnet mehr Petitionen gegen die Vorratsdatenspeicherung mit (oder initiiert sie auch nur, weil das ist ja auch schon kontroverse Meinungsäußerung). Keine Welt in der ICH jemals würde leben wollen.

Sorry, aber auch das musste jetzt mal raus. Und mehr werd ich dazu nicht mehr verlieren.
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: Pappa Bear in September 16, 2011, 21:01:15 NACHMITTAGS
Das forum bietet dir eine möglichkkeit zum vorbei gehen. Wenn du die sachen vom Captainnicht magst, dan übergehe die einträge die er macht indem dudie Threads gar nicht erst anklicks. oder du weiterscrollst wenn du seinen Namen liest....mann kann durchaus auch selektieren.

Und zum Thema Troll zwei dinge... ich gehe davon aus das deine Finger ungenau waren und du nicht mich als Troll bezeichnest..
und zum anderen  bist du meiner meinung nah im Moment der schlimmere Troll, da der Captain lediglich zu konstruktiver Kritik aufruft und die Diskusion über die Theoriestandpunkte anfachen möchte... er möchte eine Diskusion, keine Gleichschaltung. Du hingen lieber reaper erscheinst in meinen Augen hier eher als Troll, da du Jede seiner diskusionen mit Unkonstruktiven beiträgen füllst die primär gegen ihn als person gerichtet sind, nicht gegen das Thema. Denke mal darüber nach.

Anmerkung in eigener Sache: Ich verteidige hier nicht den Captain und seine Standpunkte aufgrund meiner Bezihung zu ihm, sondern sein Recht das zu sagen was er möchte... so würde ich es auch für jeden anderen machen.
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: Fragment in September 16, 2011, 21:07:29 NACHMITTAGS
Schlagt euch halt...

Dass man sich bei so einem Thema derart in die Haare kriegen kann, ist doch erstaunlich...
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: das Berstl in September 17, 2011, 08:45:00 VORMITTAG
Schade, dass ein sehr interessantes Thema durch persönlich Diskrepanzen zwischen bestimmten Personen kaputt gemacht wird. Das kommt nun nicht das erste mal vor,'aber ich hoffe, dass es das letzte mal ist.

Aber wenn wir hier schon einmal OT sind, dann geb ich meinen Senf auch noch dazu.
Das Forum
Das Forum ist eine der ältesten und besten Erfindungen der Demokratie. Es dient dazu, seine Meinung zu bestimmten Themen frei zu äußern und zu diskutieren. Wem das nicht passt, der sollte seinen Account hier doch bitte löschen.
Der Captain macht von seinem Recht, seine Meinung zu sagen hier sehr oft Gebrauch und erfüllt damit seinen Zweck in diesem Forum in besonderem Maße. Ob man seine Ansichten nun liest oder nicht und ob man sie denn auch teilt oder nicht bleibt jedem selbst überlassen, womit keiner in sein Recht auf Meinungsfreiheit eingeschränkt wird.

Und nun noch was persönliches: Es gibt da ein, zwei Personen in diesem Forum, die mich tierisch auf die Palme bringen und zwar weil sie ihre persönlichen Abneigungen einfach nicht zurück halten können und sich zudem noch in unglaubliche Wiedersprüche verstricken.
Da wird von Methoden, wie in gewissen englischen Boulevardblättern gesprochen, dabei äußerst Du dich hier selbst in einem Ton, der genau an diese erinnert. Zudem beleidigst Du andere in deinem Blog, indem Du sie als Nazis bezeichnest. Dabei machen andere lediglich von ihrem Recht auf Meinunsfreiheit Gebrauch. Der Nazi bist Du, weil Du die anderen dafür diskriminierst und ihnen den Mumd verbieten willst. Ich weiß, dass Du das nicht gern hörst, weil Dumdich dann in deinem kleinen, linken Ego gekränkt fühlst, aber sind wir mal
ehrlich: Bei Leuten wie Dir sprechen Politologen in der Regel vom
braunen Kern im Roten Pelz. Und darum meine Bitte an dich Reaper: Ändere dein Postingverhalten oder lösche deinen Account hier.

So. Und nun zurück zum Thema:
Habt ihr schonmal darüber nachgedacht, dass zwischen dem was Leute sagen und sie dennken gewisse Unterschiede herrschen? Das mag daran liegen, dass man gerade keine Lust hat sich zu einem bestimmten Thema zu äußern oder seine Gedanken nicht präzise in Worte fassen kann.
Fakt ist eines: In dem Moment, in dem wir mit einem Thema konfrontiert werden, beginnen wir darüber nachzudenken und uns eine Meinung zu bilden. Selbet wenn wir beschließen, uns damit nicht auseinander zu setzen, ist das eine Meinung. Darum Stelle ich einfach mal die These auf, dass die Aussage "Is mir doch egal." grundsätzlich falsch ist. Korrekt müsste es heißen "Ich will mich damit nicht beschäftigen." oder "Dazu kann/will ich mich nicht äußern." Fakt ist jedenfalls, das jeder sich irgendwie schon mal mit seinen Vorlieben beschäftigt haben muss. Nur die Methoden sind recht differenziell.
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: reaper in September 17, 2011, 09:59:52 VORMITTAG
Also zunächst, sorry ich habe mich wohl einfach völlig falsch ausgedrückt. Meine Kritik richtet sich auch nicht wirklich gegen Captains Postings oder die Inhalte der gleichen, sondern gegen den Ton den er anschlägt. Wie ich schon weit oben schrieb halte ich den Ton als für ein Forum für zu aggressiv, ich würde mir hier einfach mehr Dialog wünschen. Papa Bear hat allerdings völlig Recht ich kann natürlich den Captain versuchen zu überlesen.

Dann möchte ich aber klarstellen, ich habe niemanden in diesem Forum als Nazi bezeichnet! Die Stelle möge mir bitte jemand zeigen an dem ich den Captain als Nazi bezeichnet habe! Was ich in meinem Blog getan habe ist die Metapher "Rollenspiel-Theorie-Nazi" zu verwenden ohne damit explizit den Captain zu meinen.

Schlussendlich, ihr habt allerdings recht das meine Äußerungen am Thema vorbei gehen und unsachlich geworden sind, dafür bitte ich hiermit um Entschuldigung!

Um aber wieder zum Thema zu kommen:

Was du abschließend sagst Berstl ist genau meine Meinung, die Art sich mit seinen Vorlieben zu beschäftigen ist bei jedem anders, der eine machts mit Theorie und der andere sagen wir mal intuitiv. Meine persönliche Erfahrung (nicht nur mit dem Captain) ist allerdings das wer es auf die theoretische Art macht sehr oft von anderen verlangt in dieses Denkschema zu wechseln. Wobei ich wiederum glaube das es für den Theoretiker einfacher sein sollte auf die Intuitive Ebene zu schwenken und entsprechend zu kommunizieren als anders herum, da die fälschliche Verwendung von Fachbegriffen vermutlich zu mehr Problemen führt als anders herum.
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: Fragment in September 17, 2011, 12:39:51 NACHMITTAGS
Genau das, was Berstl sagt, ist vermutlich des Pudels Kern. Wobei ich bisher öfters die Variante "Ich kann mich nicht äußern" gesehen habe - es fehlte einfach an den Kenntnissen, um seine Selbsteinschätzung zu formulieren. Aber "Ist mir egal" (oder auch "Ich spiele, um Spaß zu haben, da brauche ich so was nicht" - schon von etlichen Leuten gehört) ist dann dummerweise eben falsch.
Titel: Re:Re: Is mir doch egal
Beitrag von: reaper in September 17, 2011, 12:42:05 NACHMITTAGS
Was genau ist den das "sowas" das du gerade ansprichst?
Titel: Re:Re: Is mir doch egal
Beitrag von: Fragment in September 17, 2011, 12:50:08 NACHMITTAGS
Zitat von: reaper in September 17, 2011, 12:42:05 NACHMITTAGS
Was genau ist den das "sowas" das du gerade ansprichst?

Grundkenntnis rollenspieltheoretischer Begriffe (wo schon GNS, die Spielertypen und vielleicht(!) noch paar Schlagworte wie PE ausreichen, um sich zumindest grob einschätzen zu können).
Titel: Re:Re: Is mir doch egal
Beitrag von: reaper in September 17, 2011, 14:02:46 NACHMITTAGS
Und wenn das genannte für mich bömische Dörfer sind, bin ich dann ein schlechter Spielleiter? Bin ich dann ein schlechter Spieler? Bin ich dann nicht in der Lage mich selbst und andere einzuschätzen? Diese These halte ich schon ob der grossen Subjektivität des Spielempfindens für gewagt.

Ich würde sagen das Leute die sich für diese theoretischen Aspekte begeistern untereinander viel Spaß haben werden aber Leuten die einfach nur Spielen wollen schnell auf den Geist gehen wenn Sie fordern das sich jeder damit auseinander setzen muss.

Es ist doch nunmal Hobby und Spiel und keine professionelle Arbeit.
Titel: Re:Re: Is mir doch egal
Beitrag von: Fragment in September 17, 2011, 14:04:47 NACHMITTAGS
Zitat von: reaper in September 17, 2011, 14:02:46 NACHMITTAGS
Und wenn das genannte für mich bömische Dörfer sind, bin ich dann ein schlechter Spielleiter? Bin ich dann ein schlechter Spieler?

Nein - du wirst nur vermutlich (!) daran scheitern, deinen Spielstil / Spielleiterstil zu benennen und evtl. Probleme haben, gezielt nach Runden und Systemen zu suchen, die deinen Geschmack treffen.
Titel: Re:Re: Is mir doch egal
Beitrag von: reaper in September 17, 2011, 15:41:57 NACHMITTAGS
Zitat von: Fragment in September 17, 2011, 14:04:47 NACHMITTAGS
Nein - du wirst nur vermutlich (!) daran scheitern, deinen Spielstil / Spielleiterstil zu benennen und evtl. Probleme haben, gezielt nach Runden und Systemen zu suchen, die deinen Geschmack treffen.

Du hast natürlich recht, da ich intuitiv einen anderen, vielleicht gröberen Glossar verwende, ist eine präzise Artikulation auf theoretischer Ebene möglicherweise gar nicht möglich. Deshalb kann ich für mich aber durchaus erkennen was mein Geschmack ist und was mir Spaß machen könnte. Und daran sehe ich nichts "falsches". Ich spiele jetzt schon eine ganze Weile Rollenspiele, verschiedene Systeme, verschiedene Settings, verschiedene Gruppen, One-Shots, kleine und große Kampagnen und ich hatte noch nie wirklich das Gefühl das mir etwas fehlt und nur sehr selten hab ich eine Runde gespielt die mir gar keinen Spaß gemacht hat. Und ich glaube das selbst beste Theoriekenntniss nicht vor Enttäuschungen schützen kann.

In deiner These schwingt aber auch ein anderes Problem mit das ich persönlich sehe: Der Glossar der Rollenspieltheoretiker ist für Rollenspieler ohne theoretischen Hintergrund teilweise missverständlich und angefüllt mir Mehrdeutigkeiten. Das vom Captain ja initial als Aufhänger benutzte Setting / Genre Problem ist da glaub ich ein gutes Beispiel. Ohne viel Nachdenkens werde ich auf die Frage welches Setting ich mag erstmal Fantasy und Mysterie antworten. Das ist zugegebener Maßen nicht eindeutig aber das lässt sich durch Nachfragen und Gespräch klären. Genau das ist die Kunst des Spielleiters. Rollenspiel ist aber Freizeit und Hobby, was ist also berechtigter: Zu fordern das alle sich mit Theorie beschäftigen oder das Theoretiker ihre Theorie verständlich überliefern?
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: Fragment in September 17, 2011, 16:20:34 NACHMITTAGS
Na ja. Captain hat in diesem Fall wohl kaum bewusst Begriffe benutzt, die du nicht kanntest, und er hat sich dann ja auch bemüht, das Missverständnis aus der Welt zu schaffen.
Titel: Re:Re: Is mir doch egal
Beitrag von: reaper in September 17, 2011, 16:46:41 NACHMITTAGS
Was hat denn bitte der Captain oder ich mit dem Grundproblem der Missverstandlichkeit zwischen Setting und Genre zu tun?
Titel: Re:Re: Is mir doch egal
Beitrag von: Fragment in September 17, 2011, 16:49:45 NACHMITTAGS
Zitat von: reaper in September 17, 2011, 16:46:41 NACHMITTAGS
Was hat denn bitte der Captain oder ich mit dem Grundproblem der Missverstandlichkeit zwischen Setting und Genre zu tun?

Dass du grade sagtest, Theoretiker sollten sich doch bitte verständlich ausdrücken, und ich sage, dass Captain sich durchaus bemüht, das zu tun.
Titel: Re:Re: Is mir doch egal
Beitrag von: reaper in September 17, 2011, 17:08:26 NACHMITTAGS
Mit böser Zunge: Das hat er nicht, denn aus seinen Posts herraus hab ich den Unterschied nicht verstanden. (bremüht ja, geschafft nein)

Das hat aber nichts damit zu tun das man die Begriffe allgemein leicht durcheinander bringen kann.
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: Pappa Bear in September 17, 2011, 17:51:14 NACHMITTAGS
Zitat von: reaper in September 17, 2011, 14:02:46 NACHMITTAGS
Und wenn das genannte für mich bömische Dörfer sind, bin ich dann ein schlechter Spielleiter? Bin ich dann ein schlechter Spieler?
Nö die Qualität des Spielleitens hat nix mit der Theorie zu tun. Der einzige unterschied ist der das sich der Theoretiker der Dinge bewust ist die er tut, und der intuitive nicht... selbst wenn sie genau die gleichen dinge tun. Ich Persönlich lese gelegendlich einige Theoriesachen, aber die meisten kann ich nicht brauchen. sie geben, genau wie die Bibel manchmal eine echt interessante Lektüre ab.
Das Witzige an der Rollenspieltheorie ist das sie teilweise der meinung ist sich selbst neu erfinden zu müssen und allen Dingen neue Namen geben zu müssen obwohl andere, sehr verwante Bereiche wie die Dramaturgie oder die Theatertheorie sie schon seit Jahrhunderten kennen.
Und die Forderung das Theoretiker sich verständlich ausdrücken sollen ist so alt wie die Theorie selbst. ;D

FÜr das is mir egal kann ich für mich nur sagen das ich bestimmte dinge mag, andere nicht, und das ich bestimmte Dinge kann und wiederum ander nicht. Aber ich habe das durchs ausprobieren herausgefunden. Und diesen Selbsttest kann einem niemand nehmen. Denn wenn eines sicher ist dann das das wichtigste Ziel eines jeden Rollenspielers es ist Spass zu haben. Und für mich als Spieler und Spielleitertyp hat bisher noch kein Theoriewerk eine definition gefunden die wirklich passt. Denn nach den Laws Treten bei mir zwei Typen am stärksten hervor die in der Theorie als unvereinbar gelten.
Und was die Theorie angeht die ich benutze, dann ist das Theatertheorie, die kenne ich, die verstehe ich und sie ist erpropt. Fertig.
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: Adrian in September 17, 2011, 19:55:17 NACHMITTAGS
Kurzer Einwurf: Wir haben nichts gegen Diskussionen (http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion), bei denen auch mal eine schärfere Tonart angestimmt wird. Eine (hoffentlich bewusste) Provokation dieser Art kann ja auch eine gute Möglichkeit zu sein, um einen konstruktiven Dialog zu schaffen. Wir zwingen hier auch niemanden zu absoluter Sachlichkeit, sondern freuen uns über einen regen Meinungsaustausch.
Was wir allerdings nicht mögen ist, wenn solche Diskussionen dazu genutzt werden persönliche Diskrepanzen auszuspielen, um sich selbst in ein besseres oder jemand anderes in ein (v.a. von der Diskussion irrelevantes) schlechteres Licht zu rücken. In solchen Fällen geht den anderen einfach aus den Weg. Wie bereits angemerkt ist man ja nicht verpflichtet einen Thread zu klicken.
Sollte sich das nicht bessern sehe ich mich leider gezwungen die Modifikation zu installieren, bei der man Mitglieder mit "Daumen hoch" oder "Daumen runter" bewerten kann ;)
Titel: Re:Is mir doch egal
Beitrag von: reaper in September 17, 2011, 20:30:48 NACHMITTAGS
Nochmal OT: Wie gesagt ich bitte darum meine nicht sachliche Art zu entschuldigen. Um dem Thread ein wenig seiner Würde wieder zu geben möchte ich anregen den unsachlichen Teil von September 15, 2011, 00:56:39 bis Antworten #21 am: Heute um 07:45:00 um das ganze OT gedöns zu erleichtern denn bis auf Papa Bear hat sich da keiner von uns mit Ruhm bekleckert (natürlich nur mit Zustimmung aller Beteiligten).