Dresden spielt!

Gruppen => Schwertspiel Dresden => Thema gestartet von: ElPATE in Juni 25, 2009, 14:31:43 NACHMITTAGS

Titel: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: ElPATE in Juni 25, 2009, 14:31:43 NACHMITTAGS
Wie schon anderweitig angekündigt, hier mal der Entwurf eines allgemeinverbindlichen Regelkanons.

Dieser steht erst mal zur Diskussion, ich bitte aber darum, grundsätzliche Probleme, die in anderen Threads schon zur Genüge durchgekaut worden, außen vor zu lassen.
Ziel ist die Erstellung eines "Standartwerks", also bitte nicht in irgendwelche individuellen Abweichungen verheddern. THX

Ein Regelkanon:

Die Teilnahme am Sparrimg erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
Jeder Sparringsteilnehmer hat sich so zu verhalten, daß kein Anderer geschädigt, gefährdet oder verletzt wird.
Jeder Sparingsteilnehmer ist sich persönlich der Situation eines simulierten Kampfes mehrerer Personen gegeneinander bewußt und weiß sie als zwar agressiven, jedoch nicht feindseligen Akt zu behandeln und zu bewerten.


1.   Allgemeines
1)     Die Teilnahme am Sparring erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht
2)     Jeder Sparringsteilnehmer hat sich so zu verhalten, daß kein Anderer geschädigt, gefährdet oder verletzt wird
3)   Das Sparring dient der Verbesserung der eigenen Fähigkeiten. Jeder Teilnehmer ist sich persönlich der Situation eines simulierten Kampfes bewusst
4)   Der Übungspartner ist kein Gegner. Jeder Teilnehmer ist PERSÖNLICH für die Gesundheit seines gegenübers verantwortlich
5)   Es sind immer 3 Personen beteiligt: 2 Kombattanten und 1 Schiedsrichter
6)   Negative gefühle haben in einem Sparring nichts zu suchen
7)   Zum Zeichen des gegenseitigen Respekts wird zu Beginn jedes Gefechts die Waffe freundschaftlich abgeschlagen
8)   Alle Abweichungen dieses Regelwerks werden VOR dem Kampf laut und deutlich mit dem Schiedsrichter und dem Partner besprochen. Diese müssen ihre Zustimmung deutlich bekunden

2.   Ausrüstung/Simulatoren
1)   Polsterschwerter: Polsterschwerter haben in einwandfreien Zustand und angemessen gepolstert zu sein. Der Schiedsrichter kontrolliert dieses. Sollte ein Polsterschwert beschädigt werden, muss es vor erneuter Benutzung VOLLSTÄNDIG repariert werden. Beim Kampf mit Polsterschwerten ist folgende Schutzausrüstung zu nutzen (Dies ist keine Empfehlung, sondern ein Gebot. Sollte die Schutzausrüstung unvollständig sein, hat der Übungspartner die Pflicht, das Gefecht zu verweigern): Handschuhe, festes Schuhwerk, Genitalschutz, Helm mit durchgehendem Gesichtsschutz (Escrima-Helm oder Fechtmaske)
2)   Fechtfedern: Fechtfedern haben in einwandfreiem Zustand zu sein. Angebrochene Federn werden sofort ausgemustert. Folgende Ausrüstung ist erforderlich: Fechtmaske, Oberkörperschutz, Gelenkprotektoren, Genitalschutz, stabile Handschuhe. Empfehlenswert ist weiterhin: Armschienen, Beinschienen, Halskrause, Handgelenkprotektoren.
3)   Polsterdolche: Auch diese haben einwandfrei zu sein und dürfen keine ungepolsterte Spitze aufweisen. Erforderliche Ausrüstung: Handschuhe, festes Schuhwerk, Genitalschutz. Bei Ausnahme des Kopfes kann auf einen Kopfschutz verzichtet werden. Natürlich sind dann keinerlei Kopftreffer zugelassen.
4)   Andere Waffen: Hierbei ist die Zustimmung und der Rat erfahrener Trainingsleiter einzuholen. Dieser ist bindend!

3.   Trefferregeln (gültig für die oben aufgeführte Ausrüstung !)
1)   Es wird Halbkontakt gekämpft (Anmerkung: Polsterschwerter sind kein Freibrief für den sinnlosen Einsatz von Kraft beim Treffen des Partners. Unkontrolliertes  â€žSchwarten“ wird mit Kampfausschluss bestraft)
2)   Ein Treffer muss gültig gesetzt werden („Antippen“ oder Entlangstreifen sind keine gültigen Treffer)
3)   Gültige Trefferzone  ist der ganze Körper, einschließlich dem Kopf
4)   Gekämpft wird zu folgendem Limit: 3 leichte Treffer oder ein deutlicher Treffer (insbesondere Kopftreffer, aber auch Stiche oder kräftige Schnitte am Oberkörper). Im Zweifel entscheidet der Schiedsrichter
5)    Bei Doppeltreffern gilt: Der Höherwertige Treffer zählt, die Entscheidung liegt durch gesunden Menschenverstand beim Schiedsrichter. Bei gleichwertigen hochwertigen Treffern gelten BEIDE als geschlagen
6)   Gezielte Treffer auf folgende Areale sind zu vermeiden: Hals, Brüste (nur bei Frauen), Genitalbereich und Gelenke
7)   Stiche sind mit besonderer Sorgfalt auszuführen, um Verletzungen zu vermeiden
8)   Insbesondere Stiche von unten auf den Kopf bedürfen besonderer Schutzausrüstung (Halskrause, Kragen). Ist diese nicht vorhanden, sind sie zu unterlassen
9)   Das Ringen ist grundsätzlich erwünscht, ist aber mit besonderer Vorsicht zu betreiben (Keine großen Würfe, Würgen oder Gelenkhebel). Sollte dabei einer der Partner in Gefahr geraten oder abklopfen, ist es sofort zu beenden und sich vom Gegner zu lösen

4.   Die Rolle des Schiedsrichters
1)   Der Schiedsrichter ist ein erfahrener Fechter (zumindest kein Anfänger)
2)   Der Schiedsrichter achtet auf die Einhaltung der Kampfregeln und entscheidet bei Differenzen
3)   Das Wort des Schiedsrichters ist Gesetz
4)   Der Schiedsrichter achtet in besonderem Maße auf die Sicherheit beider Teilnehmer. Sollte diese in Gefahr sein, unterbricht er den Kampf oder beendet ihn.
5)   Die Anweisung „STOP“ des Schiedsrichters beendet unterbricht  das Gefecht SOFORT.  Es führt zum Lösen vom Gegner

5.   Ende eines Kampfes
Ein Kampf endet durch folgende Ereignisse:
1)   Das „STOP“ des Schiedsrichter
2)   Das „STOP“ eines der Kombattanten
3)   Einem gültigen Treffer
4)   Das Abschlagen/Aufgeben eines Kombattanten (vor allem beim Ringen)


Na dann, fröhliches Diskutieren

Micha
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: Dominic in Juni 25, 2009, 16:25:57 NACHMITTAGS
Klingt gut. Wir sollten für die Zukunft also drauf achten, dass jeder Teilnehmer männlichen Geschlechts sich einen Eierbecher zulegt. (und, falls Geld da, eine Fechtmaske)
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: Captain in Juni 25, 2009, 18:03:43 NACHMITTAGS
Ich denke mal beim Messer/Dolch können wir Genitalschutz als optional setzen. Dort ist die Gefahr entsprechender Treffer deutlich geringer, weil a) die Stelle mit dieser Bewaffnung eh nur ganz schwer zu erreichen ist und b) nicht annähernd dieselbe Energie im Treffer steckt.

Des weiteren werden Gelenkprotektoren überflüssig, wenn der Körperschutz die Gelenke mit abdeckt. (gesunden Menschenverstand nutzen zur Einschätzung)

zur eindeutigen Klärung zwischen unterbrechen und beenden eines Kampfes würde ich definieren daß das STOP zunächst als Unterbrechung zu werten ist (inklusive dem Ablassen vom Kampfpartner) und durch den Schiedsrichter eine Fortsetzung erlaubt werden kann.
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: ElPATE in Juni 25, 2009, 18:18:35 NACHMITTAGS
Jep, STOP sollte den Kampf unterbrechen bis zu weiteren Anweisungen des Ringrichters. Der entscheidet aufgrund gesunden Menschenverstands, ob er fortsetzen lässt (Zum Beispiel ob eine kurze Unterbrechung reicht, um einen adrenalingepumpten Kämpfer wieder runterkommen zu lassen)
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: ElPATE in Juni 26, 2009, 13:45:59 NACHMITTAGS
Ich werde die angenommenen Änderungen in den Original-Post einbauen und farblich markieren. Ich bitte weiterhin um rege Diskussionsteilnahme und Vorschläge. Es können doch nicht nur zwei Mann an sowas interessiert sein... :-)
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: ElPATE in Juni 26, 2009, 13:55:44 NACHMITTAGS
Leute, was sagt ihr zur Problematik von Doppeltreffern? Mir ist da noch keine wirklich gute, realitätsnahe Lösung eingefallen.
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: Jan in Juni 26, 2009, 14:09:54 NACHMITTAGS
Ich würde drei Modi für das Sparring vorschlagen:
1.) Ein Treffer, bis zum ersten Blut sozusagen  8-)
2.) Zwei Treffer
3.) Auf Zeit, z.B. 2 Minuten, hier trennt der Schiedsrichter nur bei Situationen, die sich festgefahren haben, z.B. Unterhalten

Zur leidlichen Problematik Doppeltreffer: je nach den oben vorgestellten Modi 1.) beide raus, 2.) beide raus, wenn sie je zwei Doppelteffer setzen  3.) beide bleiben drin
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: Hannes in Juni 26, 2009, 15:11:08 NACHMITTAGS
Zum Doppeltreffer:

Angenommen es gibt einen Doppeltreffer auf Kopf und Bein, dann blutet der eine aus dem Bein, der Andere aus dem Kopf. Der Schiedsrichter sollte dann wirkungsvolleren Treffer als ganzen Treffer, den anderen als halben Treffer werten. Bei den vorgeschlagenen Modi von Jan würde dann z.B. im Modus 1 derjenige siegreich aus dem Kampf gehen, der den Kopftreffer gesetzt hat.

Mehr Beitrag ist gerade nicht drin *.*.
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: Jan in Juni 26, 2009, 15:36:50 NACHMITTAGS
Noch eine Ergänzung zum o.g. Regelwerk: jeder Treffer ist vom Getroffenen anzuzeigen (Ausnahme ist Modus 3, wo es nach Zeit und nicht nach Treffern geht)
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: Klaus-Peter in Juni 26, 2009, 15:38:42 NACHMITTAGS
Ich bin ebenfalls dafür, den "wirkungsvolleren" Doppeltreffer zu werten. Wenn ich zB. meinen Sparringspartner am Führarm treffe, aber dabei selber quasi enthauptet werde, sollte der mit der Fleischwunde gewinnen. Sollten die Treffer ca. gleichwertig sein, bin ich für "beide raus", weil theoretisch außer Gefecht/im Nachteil.

Treffer anzeigen oder bekannt geben: Dafür!

Ich habe ja keine Ahnung, ob und wie historisch dokumentiert der Doppeltreffer ist, aber irgendwo muß das mit dem Hobeln und den Spähnen ja herkommen... ;-)

Ich hätte gern sowas wie einen ethischen Paragraphen als Einleitung zum Regelkanon, ähnlich §1 Straßenverkehrsordnung. Nur um zu vermeiden, daß der Regelkanon von Regelfanatics zu sehr ausgereizt oder diskutiert wird. Ob soetwas nötig ist, bitte ich Leute zu entscheiden, die das Sparringsverhalten des Vereins besser im Blick haben...


Gruß
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: ElPATE in Juni 26, 2009, 17:53:11 NACHMITTAGS
Was stellst du dir genau als einen ethischen Paragraphen vor? Wärst du so nett und würdest einen formulieren?
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: Klaus-Peter in Juni 27, 2009, 08:01:15 VORMITTAG
Gut, versuch ich´s mal...

Die Teilnahme am Sparrimg erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
Jeder Sparringsteilnehmer hat sich so zu verhalten, daß kein Anderer geschädigt, gefährdet oder verletzt wird.
Jeder Sparingsteilnehmer ist sich persönlich der Situation eines simulierten Kampfes mehrerer Personen gegeneinander bewußt und weiß sie als zwar agressiven, jedoch nicht feindseligen Akt zu behandeln und zu bewerten.

...
Wie gesagt, Vorbild ist §1 Straßenverkehrsordnung. Vorteil meiner Ansicht nach: Dieser Paragraph enthält zumindest das Grundlegendste und Wesentlichste des folgenden Regelkanons, nämlich, daß niemand zu verletzen ist. Wer einzelne Punkte des Kanons vergißt oder versucht zu seinem Vorteil auszulegen, hat immernoch das Große Ganze vor Augen, welches sich recht leicht verinnerlichen läßt.


Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: Dominic in Juni 28, 2009, 22:07:19 NACHMITTAGS
streiche "aggressiven", stetze "sportlichen".

und mal ganz ehrlich: wollen wir einen simulierten kampf oder ein training? halber treffer, ganzer treffer... wenn wir mit zählen anfangen können wir gleich LARP machen. ich bin für einfache, klare regeln und ein sparring, welches eben die "gegner" als partner definiert. bisher hatten wir die ein-treffer regelung und die lief ganz gut. jeder hat, sofern er treffer gemerkt hat, das auch zugegeben und stieg aus. bei 2 treffern geh ich noch mit, aber halbe treffer wird echt unübersichtlich. ins sparring geh ich zumindest mit der intention, dass ich von meinem gegner lernen kann und meinen gegner lehren kann. ich hoffe ich konnte ein wenig rüberbringen, was ich meine...  :roll:

ansonsten: sehr gute formulierung! sollte definitiv als 1. regel aufgenommen werden.
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: Hannes in Juni 28, 2009, 23:53:34 NACHMITTAGS
zumindest sollte schon zwischen (wäre-wenn) letalen und nichtletalen treffern unterschieden werden. schon damit man selber lernt, seine wichtigen teile (es gibt nicht für alles einen eierbecher ;)) zu schützen.
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: ccj in Juni 29, 2009, 02:21:20 VORMITTAG
Nun ratet mal wer ich bin. War gestern schön mit Kostas! Ihr faulen Nudeln!!
Abgesehen davon: Wie wird das Ringen im Fechten reglementiert? Verschiedene Techniken sind absolut zu verbieten. Ich sage nur das verbesserte "Wahlheben". Ohne Fallschule sollten alle nur einen eingeschränkten Pool an Techniken benutzen. Ich behaupte  das hier Handlungsbedarf besteht. Ein geprellter Steiß kann JAHRELANG wehtun!

Für das Sparring umreiße ich folgende Einschränkungen als Vorschlag:

- Handhebel und alle Streckungen und Verdrehungen der Handgelenke / Ellenbogen fallen aus,
- Würfe die den Körper über die Gleithöhe eines Hüftwurfes befördern fallen aus,
- Überstrecken und Verdrehen des Kopfes fällt aus,
- Fingerhebel, Zehenhebel, Nase / Ohren /Mund  greifen, reißen und verdrehen, Augen drücken oder stechen  ist untersagt,
- Griffe, Tritte und Schläge in die Scham  sind verboten,
- Ellebogenstöße, Kniestöße  sind untersagt.
- Tritte auf das Fußgewölbe und schädliche Manipulationen der Füße und Knie sind zu unterlassen,
- Nervenpunkte werden nur durch "Klopfen" und "Picking" angesprochen, eine bestimmte Auswahl ist grundsätzlich Tabuzone,
- Muskelgriffe sind zulässig aber zahm zu halten
- dem Partner ist der Weg und Platz zum Rollen, Stürzen oder Flüchten einzuräumen.
- Es wird nicht geschlagen!
- Wer spuckt, kratzt oder beißt, schuldet eine Vereinsrunde.
- Wessen Fingernägel nicht geschnitten sind, zahlt zwei Euro in die Weihnachtskasse.
- Neben der Fallschule muss Kenntnis über Hilfestellungen beim Fallen bestehen  (Gleichzeitig sind das Vorstufen der Festlegen / Endstücken)
- Die Stopsignale sind: "Aus", "Stop", Abklopfen, Schrei und absolut die Anweisungen des Ringrichters. Mangelnde Selbstdisziplin wird mit Ausschluss von Sparring für eine Sparringseinheit belohnt, auf jeden Fall aber durch Ausschuss von aktuellen Training
- Streiterein mit dem Ringrichter sind zu unterlassen.

Im Techniktraining sieht das anders aus, hier können auch die harten Sachen laboriert werden. Allerdings auch nicht ohne Fallschule. deshalb sollten alle, die Ringen als ihre Erfüllung sehen wollen oder einfach das ganze Fechten am Schwert beherrschen wollen, JEDE Trainingseinheit ihre Fallschule verbessern.
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: Dominic in Juni 29, 2009, 10:16:14 VORMITTAG
Zitat von: Hannes in Juni 28, 2009, 23:53:34 NACHMITTAGS
zumindest sollte schon zwischen (wäre-wenn) letalen und nichtletalen treffern unterschieden werden. schon damit man selber lernt, seine wichtigen teile (es gibt nicht für alles einen eierbecher ;)) zu schützen.
Gut, dann will ich mal die meiner Meinung nach wichtigen Teile betonen: Kopf, Torso, Schwertarm/Hand (bei Anderthalbhändern beide). Was ich gern sehen würde wären saubere, gezielte Streiche auf die genannten wichtigen Partien, mehr Arbeit am Schwert und einen eindeutigen, sauberen Abschluss der Technik ohne selbst getroffen zu werden. Dabei ist wichtig zu beachten: Als Anfänger hab ich auch selbst mehr drauf geachtet nicht getroffen zu werden und dann war das eher ein rumgehopse à la Dolchkampf. Wichtig wäre hier m.E. nach am Anfang weniger auf Treffer als auf saubere Techniken wert zu legen. Wenn ich als Anfänger aber schon nach 3 sek. durch nen dummen Zufall/Doppeltreffer/weiß der Geier was rausgeflogen bin dann lerne ich weniger über die Techniken und bin eher frustriert. Deswegen für die Anfänger: lieber mehr Treffer zulassen oder noch besser: wie oben vorgeschlagen auf Zeit fechten!
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: ElPATE in Juni 29, 2009, 10:59:49 VORMITTAG
Okey, hier ergeben sich einige grundlegende Betrachtungen, die sich sicherlich nicht alle auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner bringen lassen, ohne unrealistisch zu werden.

Ich schlage also analog Jans Post mehrere Sparringsmodi vor, aus denen gleichberechtigt ausgesucht werden kann (gerne auch durch den Ringrichter und durch die Art des Zirkels bestimmt):

1: Realistisches Sparring: Möglichst realistisch, letaler Treffer zählt (idealerweise Kopf)
2: Techniksparring: 2 min durchfechten ohne Zählen der Treffer, wichtig sind gute Techniken (die dann imho auch gute Treffer bringen) und der Fluss

Diese beiden Sachen kann man grundlegend voneinander abgrenzen, und je nach Anlass variieren. Sinnvoll ist es sicherlich, beide Stile abzuwechseln und an den jeweiligen Zirkel anzupassen (Das sollte dann der Trainingsleiter bestimmen)

EDIT: Ich bringe heut abend mal die vorläufige Version des Regelwerks mit und lasse danach sparren. Eventuell auftretende Erfahrungen können wir mit einfließen lassen.
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: Klaus-Peter in Juni 29, 2009, 15:13:43 NACHMITTAGS
Zitatstreiche "aggressiven", stetze "sportlichen".

... Ich wollte eben die kämpferische Natur des Sparrings betonen. Wenn ich "sportlich" geschrieben hätte klingt das zumindest für mich erstmal nach Miteinander. Das stimmt zwar, jedoch die miteinander ausgeführten Handlungen sind doch gegeneinander gerchtet...

....

Mist, jetzt bin ich verwirrt...

@ ccj...
Ich könnte zwar raten wer du bist, aber ein einfaches Geständnis deinerseits wäre mir lieber...  :-D
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: ccj in Juni 30, 2009, 01:12:53 VORMITTAG
Geheimnis gelüftet, Hans - Peter! War schön gestern. Deshalb gebe ich gleich mal eine Kritik. Anschließend ans Würgen. :-D  :evil:  :-D
El Pate: Die Reinschrift muss wohl das Ende der Diskussion abwarten. Ich habe erst einmal genug zu tun.

Das Würgen lässt sich nun mal nicht vermeiden. Dabei unterscheiden wir zwei Formen:

- das Abschneiden des Luftstromes,
- das Abschneiden des Blutstromes.

Ich halte die Unterbrechung der Atmung für weitaus gefährlicher als die des Blutstromes, z.B. das Würgen der Halsschlagadern. Die Luftröhre ist ein empfindliches Gebilde, speziell der Kehlkopf. Besonders gefährlich ist:

- mit anpressendem Körpergewicht aufstehen und die Würge auf den Kehlkopf beibehalten,
- Nachstürzen auf den Kehlkopf,
- kleinflächiges Drücken, v.a. von der Seite,
- die Zuhilfenahme der Füße.

Würgen / Abschnürungen der Gliedmaßen lasse ich mal raus.

Deshalb weiter am Hals. Eine der nächsten Trainingseinheiten sollte der Vorstellung und der Erfahrung mit Halswürgen vorbehalten sein. Es gibt eine Reihe von Varianten dafür. Alle die mit dem verdrehen des Kopfes einhergehen oder eine extreme Überstreckung voraussetzen, sind Tabu. Werden aber behandelt. Im anschließenden Sparring sollte jeder die Meidung in freundschaftlichen Gefecht vertiefen.
Wir würgen am Hals:

- mit Hilfe der Kleidung des Gewürgten,
- mit Hilfe der bloßen Hand  / der Arme,
- mit Hilfe der Gliedmaßen des Gewürgten.
- Im Sparring (zum Beispiel der Variante mit Dolchen) nicht und unter gar keinen Umständen mit Hilfe von Gegenständen.

An dieser Stelle verweise ich auf die Körperwürgen mit Arm- oder Beinkraft. Auch im Nach  angewendbar. Gestern habe ich darauf verzichtet. Aber es gab dutzende von Gelegenheiten. Ohne Schlagen ist man diesen ziemlich ausgeliefert. Es sei denn, Mann oder Frau hat sich vorher richtig bewegt. Ein eigenes Thema.

Körperwürgen, unter Benutzung von Gegenständen (beispielsweise das Abschnüren des Bauchraumes durch zuzwirbeln des Gürtels mit Hilfe irgend einer Art von Hebelwerkzeug), müsste man für das Ringen am Schwert auch in Betracht ziehen. Das sollte aber dem Techniktraining vorbehalten bleiben. Der Bauchraum ist doch ein wenig empfindlich gegen brutale Abschnürung dieser Art.

Kritik des Sparrings

Ich selber habe mich dazu hinreißen lassen, den Sparrenden Tipps und Anweisungen weitab von meinen Einsätzen als Ringrichter zu geben. Das ist falsch und sollte EINEM anderen Ringer überlassen bleiben. Der Rest (ich och) hält die Goschn und Gericht mit sich selber. Der Referee hat nur den Kampf zu verfolgen und dem Wohl der beiden am Boden zu dienen! Es gibt nur einen Ringrichter pro Matte, da wir auf Zeit ringen und nicht auf Punkte.
Unsere Erfahrungen können wir danach austauschen oder hier im Forum breittreten.  Ich sehe mich schon ganz zappelig. Auf Wunsch können die Ringenden helfende Kommentare bestellen. Man sieht halt nich alles, da unten unterm Flotsch oder dem Schrecklichen Hannes. :-)

Insgesamt waren wir recht verhalten und abwartend. Leider weiß ich zum Beispiel noch nicht den Stand der Fallschule bei uns an der Matte. Das müssen wir bei der nächsten Zusammenkunft als erstes klären. Vor allem die Stürze. Mir war es von großem Vorteil, das ich das Stürzen anders hinnahm. Man hat plötzlich Zeit für anderes. Und wenn es eine winzige Meidbewegung oder ein Sicherung der Position ist.
Würfe gab es fast keine. Dafür haben sich alle viel zusehr aneinander festgehalten. Dafür war die Kraft sehr präsent.

Bevor ich hier alles aufliste - für das Sparringsregelwerk sollte irgendwie eine Art Unterthema "Ringsparring" eröffnet werden. Damit wir Kritik jedes Kampftages in schriftlicher Form einbringen können! Daraus entwickelt sich schließlich die Gestaltung des Techniktrainings. 
ccj
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: Captain in Juni 30, 2009, 08:56:48 VORMITTAG
 :-o :-o :-o
Ich glaub ja nicht, was ich da lese. Erst wird über das Erzwingen von Kopf- und Körperschutz debattiert und nun kommt sowas? Ihr spinnt doch.

Ganzheitliche Kampfkunst hin oder her, es gibt Grenzen beim Sport. ICH bin jedenfalls in keiner Weise bereit mich an irgendwelchen Würge-Dingern zu beteiligen.
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: ElPATE in Juni 30, 2009, 10:53:16 VORMITTAG
Zur Erläuterung des Ganzen:

Ich habe Chris gebeten, sich Gedanken über ein Regelwerk für das Ringen zu machen. Hierbei geht es nicht um das Ringen am Schwert (wo eh keine Würgen zugelassen sind), sondern um die reinen Ringkämpfe. Dies stellt trotz allem nur eine Diskussionsgrundlage dar (Und Chris hat mal wieder sehr martialisch vorgelegt ;-) ).

Beim bewaffneten Fechten bleibt alles beim Alten, keine Angst. Und du MUSST schon auf gar keinen Fall beim Ringen mitmachen.

Es ging einzig und allein drum verbindliche Regeln zu schaffen, für die die das Thema weiterverfolgen wollen.

Zum Orignalthema: hat gestern sehr gut geklappt, Dank an alle Beteiligten!
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: Hannes in Juni 30, 2009, 11:10:26 VORMITTAG
@Ringregeln

Prinzipiell gilt das Gleiche wie beim Waffensparring:
Der Partner stellt die Möglichkeit im freundschaftlichen Wettstreit seine eigenen Fähigkeiten zu testen und ist deshalb mit aller gebotenen Vor- und Umsicht zu behandeln.

Was beim Ringen anders ist:
Es gibt einen Standardmodus in dem gekämpft wird (der natürlich auch im Einvernehmen geändert werden kann), nämlich das Grundringen. D.h. im Detail:
Weitere Modi die ich vorschlage:
*: Dazu zähle ich vor allem die Techniken die wir beim Ringenseminar behandelt haben - Ausheben, Hüftwurf, Ausheben am Bein (Firemans-Carry),....

Ich hoffe auf eine reichhaltige und fruchttragende Diskussion :).


@Chris

Auf Würgen würde ich den Fokus weniger setzen, sondern eher auf eine ordentliche Fallschule und das korrekte Ausheben und Werfen. Techniken auf die man auch Waffensparring schnell und zuverlässig zurückgreifen kann.

@Gestern

War ein sehr schönes und ertragreiches Training. Waffensparring sah sehr gut aus, was ich aus den Augenwinkeln sah und auch beim Ringen gab es viele sehr schöne Aktionen zu sehen. :)
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: Dominic in Juni 30, 2009, 11:30:45 VORMITTAG
Zitat von: Hannes in Juni 30, 2009, 11:10:26 VORMITTAG
Auf Würgen würde ich den Fokus weniger setzen, sondern eher auf eine ordentliche Fallschule und das korrekte Ausheben und Werfen. Techniken auf die man auch Waffensparring schnell und zuverlässig zurückgreifen kann.
Da will ich mal kurz den Buhmann spielen und sagen: Haste Recht! Versteift euch nicht zu sehr auf jede erdenkliche Feinheit der Ringkunst - Schuster bleib bei deinen Leisten und Schwertspieler beim Schwert ;-) Mehr brauch ich nicht zu sagen, oder?

ZitatWar ein sehr schönes und ertragreiches Training. Waffensparring sah sehr gut aus, was ich aus den Augenwinkeln sah und auch beim Ringen gab es viele sehr schöne Aktionen zu sehen. :)
unterschreib ich so. Hab die Leute aus meinem Zirkel nochmal gefragt wie sie es fanden und hab begeisterte Gesichter gesehen, die eindeutig gesagt haben, dass sie was mitnehmen konnten. Das betont, dass man Theorie UND Praxis gut ausbalancieren sollte. M. E. nach besteht vor allem bei letzterem noch Nachholbedarf.
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: ElPATE in Juni 30, 2009, 12:24:57 NACHMITTAGS
@Dominic: Also das mit den Leisten stimmt nur bedingt ;-) Es gibt einige Leute, die sich stark für das Ringen in der deutschen Schule interessieren, und denen will ich nicht den Boden wegziehen und an die Waffe prügeln. Wie schon in anderen Threads behandelt, stellt die ganze Sache eine Einheit dar und sollte nicht völlig losgelöst betrachtet werden. Und solange sich das alles unter "Historisches Fechten" hält, ists auch völlig in Ordnung.

Das mit der Praxis machen wir ja grade. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass der Großteil des Trainings nun mal Technik und Körperkontrolle sein sollte. Das geleitete und kommentierte Sparring nimmt einen wichtigen, aber eben nicht den Löwenanteil ein. Je fortgeschrittener das Training des Einzelnen ist, desto mehr verschiebt sich diese Grenze natürlich. Bloß muss dann eben im "Grundlagentraining" der Minimalkonsens gefahren werden.

Nexte Saison wird alles besser ;-)

Soviel dazu, ich bitte dann wieder Back to Topic. Entwicklung eines Sparring- Regelwerks
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: Vidon in Juni 30, 2009, 14:50:51 NACHMITTAGS
Also ich bin zwar kein erfahrener "Ringer", aber in den 2 Jahren Judo hatte ich auch Würfe, Hebel, Würgen verschiedenster Art. Allerdings waren Würgen jenen vorbehalten die 1. Volljährig waren, und 2. mehrjärige Erfahrung hatten. Das gilt sowohl für das Trainieren solcher Dinge wie auch für Wettkämpfe (Sparring auf Neuwestsächsisch) Und keines der beiden Kriterien wird von allen im Verein erfüllt. Und im Kontext mit der deutschen Schule am Schwert, da muss ich Silvion unbedingt beipflichten: Würgen haben in unserem Verein absolut nichts verloren.

Wozu die Würge dient, ob zum unterbrechen des Blutstromes, oder der Luftzufuhr ist irrelevant. Das Ergebnis ist das gleiche. Die Sauerstoffversorgung für den entsprechenden Teil des Körpers wird unterbrochen. Mag im Straßenkampf nötig sein, wenn man sich seines Lebens erwehren muss. Hat im Sparring aber nichts verloren. Wer das Trainieren will, sollte Judo, Karate, Aikido o.ä. trainieren, nicht Schwertkampf.

Die nächste Frage: wieso wurde der Absatz, das negative Emotionen nix im Sparring zu suchen haben gestrichen? Ich finde den richtig. Denn Frust im Sparring führt zu dem was auch verboten ist: "Schwarten"/"Holzen", oder wie immer man die benennen möchte.

Richtig finde ich eine begrenzte Einbindung einer regelmässigen Fallschule. Das ist nicht nur für das waffenlose Ringen wichtig, damit man auch mal dort fallen kann, es dient auch dazu, dass das Ringen am Schwert sicherer wird. Wir hatten schon Techniken letztes Jahr, mit Durchlaufen und ähnlichem, wo das Opf...äh der Gegner nachher zu Fall kam. Und wer sich in so einem Fall abstützt mit dem Arm hat nachher 8 Wochen Pause oder mehr. Nicht aus Bosheit, sondern weil der Arm nen Gips trägt.

Dahingehend fand ich die Idee von Benny nicht schlecht beim Laufen zwei Matten auszulegen, wo jeder dann eben 'ne Rolle drüber macht. Natürlich kein muss, wie alles beim Training.

Man könnte auch sagen um die jahrelangen Schmerzen eines geprellten Steißes zu vermeiden trainiert man Jahrelang das Fallen. versteht mich nicht flasch: es ist SCHWERTkampf, nicht rumrollen und so tun als könnte man ein Schwert halten.

Das Standringen würde ich prinzipiell NUR für Fortgeschrittene zulassen, egal welche der Versionen aus dem einfachen grund, das man den Gegner in 90% der Fälle eben nur durch Würfe zu Boden bekommt. Und werfen sollte man einen PARTNER nur dann, wenn dieser Fallen kann. Das wiederrum sollte von den Experten des Vereines beurteilt werden (dazu zähle ich in erster Linie Christian und Hannes, Klaus-Peter sicher auch und ich würde mich auch dafür zur Verfügung stellen auch wenn ich gern bereit bin in aller bescheidenheit zurückzutreten. :wink:). So wie die Standfestigkeit beurteilt wurde, sollte das Fallen beurteilt werden, bevor jemand zum Standringen zugelassen wird. Das verlangt §1 der Sparring-regel: Rücksichtnahme. Klar kann mein Gegenüber sagen dass er Fallen kann. Ist genauso sinnvoll wie die Aussage: Ich brauche keine Handschuhe beim Sparring.

Ihr seht worrauf ich hinaus will?

So...das war meine bisherige Meinung.

Ansonsten: die letzten Praxiseinheiten waren nicht verkehrt, gut, ich war zwar immer beim Ringen obwohl ich eigentlich auch mal Schwert machen wollte, aber prinzipiell gab es für jeden etwas was ihn angesprochen hat.

Der Link zum Schwertspielforum sollte UNBEDINGT auf die Homepage. Micha sagte gestern das wäre noch nicht der Fall.
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: ccj in Juni 30, 2009, 15:28:02 NACHMITTAGS
Ich schreibe mal viel, um wenig zu sagen. Jedoch braucht alles eine oder mehrere Begründungen. Deshalb die vielen Buchstaben.

Ringen ohne Würgen? Schwer vorstellbar. Lieber Capitain - kein Mensch zwingt. Es ist jedoch unsinnig einen Bestandteil des Technikkanons gesamt herauszustreichen, der im Ringen nun mal enthalten ist. Ich habe in meinem Text nur die breite Varianz des Themas dargestellt, Gefahren und meine Meinung zum Umgang damit. Jetzt muss der Fallout der Diskussion das Regelwerk formen! Würgen klingt erst einmal schlimm, ist es aber bei entsprechender Handhabung nicht. Wie gesagt, würgen des Luftstromes nein, des Blutstromes, ja. Die Gründe habe ich formuliert. Damit ist für das Regelwerk klar - Abbruch des Kampfes bei Feststellung der Unterbrechung oder Gefährdung des Luftstromes.
Eine Beinzwinge ist nicht aus dem Worsteln wegzudenken - ist aber eine Körperwürge. Was'n nun?

Ich halte eine fachlich und diskursiv angeregte Unterhaltung für notwendig, weil auch gestern fleißig (und den Göttern sei Dank auch sehr verantwortungsbewußt) gewürgt wurde. Manchmal hat es gar keiner der Ringenden gemerkt.
Fallschule werden wir sowieso jede Trainingseinheit vorwegschicken. Hier hilft nur die Wiederholung unter ANleitung.
Das obige Thema stand gestern im Raum. Weshalb ich die Gelegenheit nutzte, darauf einzugehen. Im übrigen ist Ringen Bestandteil des historischen Fechtens und ist gerade beim Hiebfechten UNBEDINGT enthalten. Wenn vielleicht auch nicht im derzeitigen Sparring.
Ich sehe hier zusammenkommen was zusammengehört, schon wegen der Sicherheit. Ansonsten beschwerteln sich zweie und plötzlich macht einer ein Ringen. Badauz, das Schlüsselbein ist durch und alle heulen. Wenn Ringen nur als Nische geführt werden soll, muss das Regelwerk für das Schwertsparring alle Techniken des Ringens am Schwert ausdrücklich ausschließen. Und dann ist es aber auch nicht mehr historisch.

Hannes:
Alles ist wichtig, da alles auch gefährlich ist. Ich beschränke mich im Sparring, andere wollen an ihre Grenzen. Und genau da liegt die Crux. Alle die worsteln wollen, müssten auch alle Trainingseinheiten zum Techniktraining besuchen. Ansonsten brauchen alle einene Eintrag ins Trainingsbuch, der ihre Kompetenz darlegt und dem jeweiligen Ringen zuweist. Ist ja keine Bösartigkeit, sondern dient der Sicherheit des einzelnen.  Und jetzt gibt es halt noch eine Baustelle mehr. Ich will das auch gar nicht weiter auswalzen. Beim nächten Zusammenkommen können wir hier weiter dran arbeiten. Was ist nun eigentlich mit dem thread fürs Auswerten des Ringsparrings? In allen anderen Punkten pflichte ich Dir bei.

Vidon:
Es gibt einen ganz entscheidenden Unterschied. Die Luftröhre kann leicht irreparabel verformt werden, Adern nicht so sehr. Außerdem schläft man beim Würgen des Blutstromes nur kurz ein (wenn der Partner nicht wie eine Sau weiterwürgt). Im Endeffekt sollte jeder seinen Stolz soweit im Griff haben, beim Schwinden der Chancen und der Sinne einfach abzuklopfen. Für alle Fälle gibt es den Richter. In dessen gottgleichen Hände wir unser aller Schicksal legen. 
Dein Einwand der Altersbeschränkung und der Berücksichtigung des Trainingstandes find' ich völlig richtig und gut. Es sollte daher insgesamt vier Regelwerke geben (oder zwei: U18 und /oder keine Erfahrung) und  (Ü18 + ERfahrung)
- Ringen im Grüblein
- Stehauf - Ringen
- Standringen
- Freies Ringen (mit allen Fiesematenten, P18, min. 1 Jahr Ringtraining und Nachweisvorstellung der nötigen Rollen, Stürze, Hilfestellungen und einiger fundamentaler Techniken)


Rollen und stürze müssten jede Einheit mit dabei sein. Keine exotischen aber die gängigen. Das sind drei Stürze und drei Rollen á 10 Wiederholungen pro Körperseite. Minimum! :evil: :evil: :evil: :evil: :wink: :-D :-)  Man muss mehrere tausend mal stürzen um sicher zu sein. Da wir unsichere Situationen provozieren, muss das Gedächtnis der Muskeln und der Nerven für diese Vorgänge regelmäßig und oft angesprochen werden. Regelwerk: Kein Ringsparring ohne vorherige Extra - FAllschule!

Bei allem Respekt, die Idee von Benny halte ich für untauglich. Lieber drei nach Fähigkeit gruppierte Reihen und je einen Instruktor pro Reihe. Der musses dann auch vormachen und korrigieren. Seht es mal so - das ist Akrobatik, macht schnell warm und hilft auch im Alltag. Besser gehts wirklich nicht.

Versuche in einer SV bitte nie eine Würge!

Die Einlassung zur Rolle des Ringrichters wünsche ich mir auch im Regelkanon.
Danke und entschuldigung an alle die gestern mit mir Ringen mussten!

ccj
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: Hannes in Juni 30, 2009, 15:54:35 NACHMITTAGS
@Ringen

Jan hat mich noch auf einen Fehler meinerseits hingewiesen. Grubenringen ist was anderes, als das was wir als Grubenringen machen ;). Hab's schon geändert.

@Fallschule

Prinzipiell müsste man diese sehr viel mehr üben, aber die liebe Zeit... Ich würde das erst mal so weiter führen wie diesen Montag, sprich die ersten 5min vom Ringzirkeln zum kurzen Wiederholen der Fallschule, wer mehr Bedarf hat, holt sich ein paar Matten und übt selbstständig (ohne das wird nichts zu irgendwas). Ansonsten gibts ja noch die weniger dramatische Variante des Grundringens (siehe oben, das ehemalige Grubenringen), in der man sich zumindest an den Boden gewöhnen kann.
Das seitliche und rückwärtige (von den Polen, ihr wisst schon) Fallen sind meines Erachtens die wichtigsten Techniken die jeder beherrschen sollte, die aber auch nicht derartig extrem schwer zu erlernen sind, dass wir diese exzessiv üben müssen. Weder fallen wir auf harten, steinigen Untergrund, noch kann irgendjmd so gut die Würfe, dass er die auch wirklich anwenden kann. Durch §1 sollte auch abgedeckt sein, dass, sollte es doch einmal zum Wurf kommen, dieser milde ausgeführt wird bzw. im Falle des Fireman-Carry-Throws im Stehen er sogar nur angedeutet wird. Soviel Verstand trau ich jedem zu.
Ein bisschen sollten wir die Kirche im Dorf lassen ;).

@Vidon

Wenn du ans Schwert willst, dann geh ans Schwert ;). Nächste Woche ist die letzte Chance :).

Was die Standringenproblematik angeht: Das mit den 90% nur über Würfe zu Boden bekommen, halte ich für gewagt. Es ist zumeist so, dass einer versucht zu werfen, der andere sich nicht werfen lassen will und beide dann zu Boden purzeln. Außerdem sind alle Würfe die über Hüfthöhe (Hüftwurf, Schulterwurf, ...) ziemlich schwer zu applizieren, wenn man einen aufmerksamen Gegner hat. Bisher hab ich auch noch nie einen gesehen, auch in den Freiringen-Kämpfen. Die meisten zu-Boden-bring-Aktionen sind simple Fußfeger, Beinheber oder irgendein merkwürdiges zu Bodengewurschtel ;). Wie gesagt, Vermeidung der Gefahr hilft nicht die Gefahr zu meistern.

@Chris

Würfe und Fallen haben für einen wesentlich größeren Teil des Vereins eine nützliche Komponente, deshalb wichte ich diese Elemente des Ringens einfach höher als die fortgeschrittenere Bodenarbeit, die schwer anzubringen ist und einige Zeit des intensiven Studiums benötigt. Wenn der Großteil unserer Fechter einigermaßen sicher fallen und den ein oder anderen Wurf anbringen kann (z.B. das sehr schöne Durchlaufen), kann man sich mit Interessierten an die Feinheiten des Bodenkampfes machen.
Ich schätze in diesem Fall die Interoperabilität wesentlich höher ein, als die ein oder andere Feinheit aus der Trickkiste. Ich hoffe du verstehst mich :).

Was den eigenen Thread fürs Ringsparring angeht: Bin ich weniger davon begeistert, da macht eine Vor-Ort-Auswertung mehr Sinn. Besonders da das Ringen viel vom Fühlen und weniger vom Sehen lebt.
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: ElPATE in Juni 30, 2009, 15:55:36 NACHMITTAGS
An dieser Stelle möchte ich noch einmal ganz explizit darauf hinweisen:

Schwertspeil e.V. ist KEIN Verein für SCHWERTkampf! , sondern für "Historisches Fechten".
Auszug Wikipediaeintrag "Historische KAmpfkünste": "Der historische Begriff „Fechten“ meint jedoch den Kampf allgemein und ist nicht nur auf das Schwertfechten beschränkt."

Dies bitte ich in dieser Diskussion zu berücksichtigen und von allen zu beachten!

Diskutiert sachlich und sprecht weder den Ringern noch den Waffenführenden irgendwas ab, denn wir sind alle "Fechter"!
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: Captain in Juni 30, 2009, 16:12:35 NACHMITTAGS
Schwertspiel ist sehr wohl ein Verein für Schwertkampf. Zwar beinhalten wir auch die anderen Kampfkünste und bauen sie schrittweise mit aus, doch sehen die allermeisten Mitglieder den Fokus ganz sicher auf dem Schwert. Du darfst gern etwas anderes glauben, aber das würde ich als Selbstbetrug betrachten.


Zitat von: ccjLieber Capitain - kein Mensch zwingt.
Das mag sein. Aber ich bringe an dieser Stelle nochmals die Anekdote von vergangener Woche:
Zitat von: Captain in Juni 24, 2009, 08:44:15 VORMITTAGIch selbst habe ja am Montag schon ziemlich deutlich gemacht, daß ich vom Kopfschlagen wenig halte. Aber trotzdem habe ich nach einem saftigen Kopfschlag zu hören bekommen 'aber ich dachte Kopf wäre mit drin...', was mir klar darlegt, daß das von Micha präferierte Verfahren eben nicht so solide ist, wie das gewünscht ist. Ich denke hier ist noch viel Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit nötig.
Ein Mißverständnis, klar. Aber es ist fakt, daß selbst wenn man klar sagt, daß man dies oder jenes einfach nicht möchte, das keine Garantie darstellt, daß es nicht versehentlich doch passieren kann.
Und da hab ich erhebliche Bauchschmerzen mit.

P.S. Ich denke, eigentlich ist durchaus klar, daß sich mein Problem nicht auf das Greifen von Armen und Beinen bezieht (auf wenn das dem Begriff nach ebenfalls zum Würgen gehört) sondern vielmehr genau das was sich die Allgemeinheit drunter vorstellt: Abdrücken der Luft- bzw Blutzufuhr und Quetschen des Bauchraumes.
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: ccj in Juni 30, 2009, 16:18:50 NACHMITTAGS
Hast schon recht, Hannes. Nur wollten gestern zumindestens der Pate und der Hans - Peter auf das Würgen eingehen, was ich als treuer Soldat des Schwertspiel e.V. sofort tat. Die guten Würfe habe ich mir auch verkniffen. Ist ja nicht so, das nichts geht, nur weil der Hannes den christian klammert wie eine Hydraulikzwinge. Aber mit einem simplen Ding kommt man bei Dir ja nicht mehr durch :-D Allerdings ist die Alternative dann auch ein wenig gefährlich .... . Also weiter an den Würfen und der Fallschule und auch ein wenig an anderem . . . BITTE!
ccj
capitain:
Wo würdest du den Unterschied zwischen einem Schwitzkasten und einer Würge ziehen? Lieber explizid etwas üben und die Gefahrstellen eindeutig benennen als hinterher das von Dir angesprochene, "Ich dachte aber ...", zu hören.

Fechten ist EINE Kampfkunst mit vielerlei Aspekten. Unter anderem der Belagerungstechnik, dem Schwimmen, NAturkunde, Sangeskunst und gesellschaftlicher Bildung. Das Schwert ist doch ein recht schmales Ruhebett für echte Männer und Frauen. :-)
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: Vidon in Juli 01, 2009, 10:45:29 VORMITTAG
Hm....vieles neues...

@Chris: was is SV?

@ Hannes: willst du mir sagen, dass ich die Würfe nicht könnte? Wenn du willst kann ich dir gern den De Ashi Barei, nen Uki Goshi, nen O Goshi, nen O Soto gari, nen (Ippon) Seoi Nage oder nen Tomoe Nage oder nen Harai Goshi zeigen...such dir was aus. Ja, das mögen jetzt die Begriffe aus dem Judo sein, doch sind das einige der Würfe, die auch die Polen vorgemacht haben (bis auf 2 der genannten).
Und ich erinnere mich noch ans Weihnachtsringen...ich weiß nicht ob ich Flotsch oder Klaus-Peter mit dem Harai Goshi geworfen habe, aber der Wurf war da. Der einzige Grund warum ich nicht "durchgezogen" habe war, dass mein Gegner sich nicht gewehrt hat (müsste demnach Flotsch gewesen sein  :lol:, nich böse sein, sorry) , und ich gemerkt habe der fällt eh gleich.
Und am Montag hab ich den Tomoe Nage auch angewendet weil mein Gegenüber einfach nur geschoben hat aus, "Angst ich könnte nen Hüftwurf ansetzen, weil er wusste das ich Judo kann" (Zitat). Auch hier habe ich nicht durchgezogen, weil ich nicht wollte, dass er irgendwo zwischen Wand und Mattenwagen landet...die Matte war einfach zu kurz.
Ich will hier nich angeben, ich will nur folgendes sagen: es gibt immer jemanden, der schonmal irgendnen Wurf gesehen hat und unprofessionell versucht ihn an jemandem anzuwenden im Standringen und die Kraft hat durchzuziehen wenn der andere sich stümperhaft wehrt. Und auch wenn es vielleicht nicht 90% sind, die über saubere Würfe zu Boden gehen, so ist das "Purzeln" nicht weniger gefährlich. Und egal wie aufmerksam ein Ringer ist, es gibt immer eine Möglichkeit zu werfen. Als bester Beweis dient, die Tatsache dass es beim Judo 4 verschiedene Wertungen für 4 verschiedene Fallzonen am Körper gibt. man muss nicht auf dem Rücken landen um sich abfangen zu müssen.
Gerade das ungeübte Anwenden ist gefährlich. Mal ein hinkendes Beispiel: Ein Bungee-Springer, der weiß wie lang sein Seil zu sein hat, ist meist auf der sicheren Seite. Einer der erst probieren muss...hat meist das nachsehen. :wink:

Und gerade Hüftwürfe sind kein großes Problem. Klar, für Schulterwürfe haben wir die falschen Klamotten, und ich werde solche Würfe kaum anwenden, weil ich niemandem sein T-Shirt zerbröseln will und nicht will dass sich jemand den Arm bricht/auskugelt weil er nicht fallen kann, oder sonstige Dinge. Unerfahrenere Ringer haben im Eifer des "Gefechtes" vielleicht weniger Feingefühl und dann ist die Fallschule nötig. Das bislang nicht viel passiert ist liegt daran, dass wir die letzten Male meist Grubenringen hatten, oder die Standringer eben erfahren waren, zumindest einer (der Sieger) davon und die meisten Leute (noch) zurückhaltend sind.

@Micha

mag ja sein, dass historisches Fechten mehr ist als nur Schwertkampf, aber 1.) haben wir das Schwert im namen, und 2.) die meisten Leute herkommen, weil sie lernen wollen mit einem Schwert umzugehen, nicht weil sie lernen wollen, auf wie viele verschiedene Arten sie sich am besten von ein paar "Experten" im verein durch die Gegend werfen lassen können.

@alle

Was die Rücksichtnahme angeht, so denke ich durchaus, das niemand im Verein wem anders grob schaden will, aber so wie man mit dem Schwert nicht immer das trifft was man will, so kann auch mal ein Wurf "daneben" gehen. (Äquivalent zu Silvios Post)

Exzessiv üben muss man die Fallschule schon, aus dem einfachen Grund: etwas lernen ist nicht das schwere. Etwas können jedoch schon. das letztere erfordert, dass man gegebenenfalls die Instinkte ausschaltet.
ABER: 1.) der angesprochene Zeitfaktor, und 2.) es muss in unserem Verein der Kompromiss gefunden werden zwischen Ringen/Judo/Aikido/Tai Chi Chuan (die Würfe haben alle) und historischem Fechten. Von daher denke ich die von Chris und mir vorgeschlagene Einschränkung was das Standringen angeht ist korrekt, genauso wie die Forderung, dass vor jedem Ringzirkel 5 Minuten Fallschule dran sind (eigentlich zu wenig die 5 Minuten)

Schon mal dran gedacht für die wirklich interessierten nochmal ein Seminar zu machen? Muss ja keine 7 Stunden gehen, aber drei oder so?
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: ElPATE in Juli 01, 2009, 11:04:19 VORMITTAG
Mag ja sein dass die meisten Leute des Schwertes wegen kommen, aber das heißt nicht dass die Außenwahrnehmung einer Sache mit der inneren Struktur konsistent ist.

Hinkendes Beispiel: Bloß weil ich Piratenpartei heiße, mach ich keine Lobbyarbeit für somalische Freibeuter.

Das Schwert ist sowohl "Königsdisziplin" als auch Symbol des historischen Fechtens, und auch als solches zu sehen. Es ist nicht der allheilbringende Gegenstand, der dich zu einem guten Kämpfer macht. Ich zumindest versteife mich nicht auf eine Gegenstand/Waffe, sondern versuche das komplette deutsche System zu verstehen.

Darin dann als Fortgeschrittener einen Fokus zu setzen, ist völlig berechtigt. Aber gewisse Grundlagen sollte einfach jeder haben, und die versuchen wir einmal in der Woche anzusprechen.
Und ich kann mich auch nicht entsinnen, dass irgendjemand mal zum Ringen gezwungen wurde. Es soll bloß ermutigen, über den eng gesetzten Tellerrand hinauszuschauen und die Erkenntnis reifen zu lassen, dass das Schwert per se nicht glücksbringend ist, sondern nur eingebunden in einem übergreifenden System zu betrachten ist.

Auf dieser Grundlage möchte ich auch nochmal drauf hinweisen, dass es nicht fair ist Chris hier zu zerreissen, bloß weil er sich mit seinem großen Erfahrungschatz mal Gedanken über die Implementierung einer Neuerung macht. Springt nicht immer gleich so an, sondern sehts doch mal als Anregung. Nichts was hier vorgeschlagen wird läuft sofort Gefahr auf alle Zeit in Stein gemeißelt zu werden.
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: Vidon in Juli 01, 2009, 13:36:23 NACHMITTAGS
Dein Beispiel hinkt ja noch mehr als meines... :mrgreen:

Hier wird niemand zerrissen. Dafür fehlt schlicht die Erfahrung  :lol:

Nein mal im Ernst, es geht hier um sinnvolle Diskussionsbeiträge. Natürlich wird niemand gezwungen, wir sind ein Sportverein, kein SM-Schuppen. :wink:

Und ich sehe Chris' Beiträge als Anregung, und was die Sicherheit angeht, gehe ich mit Chris vollkommen konform, aber ich denke Würgen haben hier nichts verloren. Dazu fehlt einfach allen (bis auf 3 oder 4 Leute) die nötige Erfahrung. Dazu zähle ich sogar mich selbst, denn als ich Judo gemacht habe war ich noch nicht volljährig, habe demnach keinerlei Würgen angewendet zu damaliger Zeit.

Und auch ich bin für die Implementierung der Rollen/Fallübungen und Würfe, genau wie sicher Silvio auch, nur sollte es sich in Grenzen halten. Sie bitte nicht immer alles schwarz oder weiß Micha. Der Punkt ist, wenn nach den Sommerferien ein Halbes Jahr lang nur Fallen und Ringen geübt wird, wieviel Schwertspiel sind wir dann noch? (das war jetzt ein bewusst gewähltes Extrem). Die gesunde Mischung macht das Kraut fett.
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: ElPATE in Juli 01, 2009, 13:57:50 NACHMITTAGS
Natürlich hinkt das Beispiel - wie Long John Silver. Es war ja auch nur zur Demonstration gedacht ;-)

Mir fällt grade auf, dass scheinbar bei einigen ein Bild entstanden ist, das so sicherlich nicht rüberkommen sollte. Ich denke manchmal Ihr befürchtet, dass jetzt ALLE komplett ins Ringen einsteigen MÜSSEN, und keinerlei Waffenkampf mehr gemacht wird, oder?

Das wird so keinesfalls passieren. Wir versuchen einfach zur Zeit einen etwas ganzheitlicheren Ansatz zu fahren, um den Fokus von eben jenem schrecklichen Wort "Schwertkampf" hin zum "Fechten" (Im Sinne der körperlichen und geistigen Auseinandersetzung) zu bringen. Und dazu muss man einfach mal nen Abstecher in die GRUNDLEGENDEN Aspekte der anderen Teilkünste machen. Wer darüberhinaus gehen möchte, für den ist Chris der Ansprechpartner, der sich selbst etwas tiefer in die Ringen einwursteln will. Und ich glaube, niemand würde sich beschweren, wenn ich plötzlich eine I33-Einheit anbieten würde, die sich ja auch signifikant vom Langschwert unterscheidet ;-)

Wie du sagtest, es muss eine gesunde Mischung gefunden werden, speziell für das Grundlagentraining. Aber diese Mischung auszubalancieren ist eine Aufgabe, die nicht lösbar scheint, ohne von IRGENDJEMANDEM Kritik zu ernten :-/ Alle Erwartungen können nun mal nicht erfüllt werden - die Welt ist eben kein Ponyhof :D

Für die, die sich grundlegend unterfordert fühlen, gibt es ja schon immer das F-Training, dass auch weiter ausgebaut und nächste Saison (hoffentlich!) zu günstigeren Zeiten liegen wird :-)
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: Hannes in Juli 01, 2009, 14:56:32 NACHMITTAGS
@Olli

Hups, da hab ich mich wohl missverständlich ausgedrückt :). Ich werde mich hüten Chris, Klaus-Peter oder dir die Fähigkeit abzusprechen Würfe korrekt auszuführen. Den Punkt auf den ich hinaus wollte ist folgender:
Dadurch, dass der eine Teil keine wirklichen Würfe beherrscht und damit einhergehend auch die Fallfertigkeiten (noch) nicht sonderlich ausgeprägt sind, hütet sich der andere Teil (zurecht) davor, seine Fertigkeiten voll auszuspielen. Auf Grund des §1 sind wir beständig in der Situation, dass die Wahrscheinlichkeit, dass eine (für den einen Teil) gefährliche Aktion vorkommt gegen Null geht.
Angenommen, das Niveau steigt insgesamt, dann bleibt die Wahrscheinlichkeit beständig klein, da §1 dafür sorgt, dass mit Verstand gekämpft wird.

Das es mal zu einem blauen Fleck oder einer Prellung kommt, kann man einfach nicht 100% vermeiden. Mir gehts hauptsächlich darum, dass nicht so ein Trara veranstaltet wird, nur weil die Möglichkeit besteht, das unter Umständen eventuell etwas passieren kann. Und wie du schon selber schreibst:

ZitatDas bislang nicht viel passiert ist liegt daran, dass wir die letzten Male meist Grubenringen hatten, oder die Standringer eben erfahren waren, zumindest einer (der Sieger) davon und die meisten Leute (noch) zurückhaltend sind.

Das soll auch so bleiben, denn dafür gibt es die vielen Modi beim Ringen :). Ich denk mir auch ab und zu was bei dem, was ich mache ;).

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Eine Bemerkung: Der volle Name von Schwertspiel lautet "Schwertspiel Verein für traditionelle Kampfkunst". Das wird ganz gern vergessen ;).
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: Captain in Juli 01, 2009, 19:10:02 NACHMITTAGS
Zitat von: ElPATEMir fällt grade auf, dass scheinbar bei einigen ein Bild entstanden ist, das so sicherlich nicht rüberkommen sollte. Ich denke manchmal Ihr befürchtet, dass jetzt ALLE komplett ins Ringen einsteigen MÜSSEN
Ja, dieser Eindruck kommt durchaus. Darauf versuch ich dich schon seit ca drei Monaten aufmerksam zu machen...
Daß der Eindruck täuscht ist mir schon irgendwie klar. Aber ich sags abermal: hier ist Transparenz und Aufklärungsarbeit am normalen Schwertspieler an sich von Nöten.
Titel: Re: Regelkanon fürs Sparring - Zur Diskussion
Beitrag von: Klaus-Peter in Juli 01, 2009, 20:27:24 NACHMITTAGS
Ich wollte mir 2 Tage Zeit lassen, weil ich selbige nicht hatte, aber hier flutet es ja die Beiträge...
Und so leiste auch ich meinen Beitrag zur neuerlich auftretenden Nabelschau. Und folgendes ist lediglich meine Meinung (weil zu wenig Kompetenz):

Ich persönlich empfinde das Ringen als Abwechslung im Vereinstraining; keineswegs als Selbstverständlichkeit. Es macht Spaß, powert aus, man lernt sich selbst kennen und lernt sich schnell auf geänderte Situationen einzustellen; eine schöne Schule der Kampftaktik. Für mich ist es ein Gewinn, keinesfalls Pflicht. Nächste Woche läuft bei mir dann Schwert...

Meine persönlichen Eindrücke zum Ringen:
Man merkt daß die, welche mehr könnten, sich zurücknehmen um den weniger Bedarften das Feld erstürmbarer zu machen. Das merke ich bei mir. Ich werde besser, scheitere aber noch an den ziemlich Guten (Hannes, Chris, Olli, ...), die ja auch besser werden. So ein richtiger Ringer ist von uns keiner, aber die meisten haben es recht gut drauf, nicht das Opfer eines Wurfes zu werden. Das ist nicht nur eine gute Grundlage, sondern auch eine ermutigende Sache. Wer keine Angst vor Verletztungen oder Schmerz hätte, würde andere gefährden.

Die Athmosphäre im Ringzirkel empfinde ich als ausschließlich kameradschaftlich, fair und sicherheitsbewußt.

@RINGTHEMA:
So, ich möchte wie andere sicher auch ein zu großes Mischmasch der Themen vermeiden, also eröffne ich nun ein Thema, mit Ringregeln.
Ich rufe Leute wie Chris, Olli, Hannes aber auch JEDEN ANDEREN Interesierten auf, seine Meinung kundzutun. Das ist Textarbeit und keine Feinschmeckersuppe. Bitte kopiert entsprechende schon erfolgte Beitragsteile, die ihr für wichtig oder besonders gelungen haltet, in das neue Thema.

Danke!