Dresden spielt!

Gruppen => Schwertspiel Dresden => Thema gestartet von: Klaus-Peter in November 30, 2008, 19:25:54 NACHMITTAGS

Titel: Pflege des Stahls...
Beitrag von: Klaus-Peter in November 30, 2008, 19:25:54 NACHMITTAGS
Der Name sagt es bereits.

Ich suche nach praktischen Hinweisen erfahrener Stahlwaffenbesitzer, wie ich so eine Klinge pflegen sollte, bzw. mit welchen Substanzen ihr es tut.
Als meine Klinge vom Battlemerchant kam, war sie voll mit Öl/(Fett?). Das habe ich runtergewischt (mit einem trockenen Tuch, versteht sich), weil es einfach zu viel war. Was kann ich nun stattdessen nehmen, auch zur Permanentpflege?

Danke!

Titel: Re: Pflege des Stahls...
Beitrag von: Captain in Dezember 01, 2008, 08:30:57 VORMITTAG
Also, ICH poliere nach jedem Training oder Einsatz mit Küchenpapier ab und öle es neu ein. Beim Einölen immer nur einen leichten Ölfilm erzeugen, der reicht völlig. Zu viel Öl ist für die Klinge nicht schädlich, aber dann muß man die Klinge vor dem nächsten Gebrauch entfetten (wiederum die Küchenrolle ;))
Empfehlenswertes Öl wäre Kamelienöl oder japanischen Nelkenöl. Beides ist allerdings nicht ganz billig. Meiner Erfahrung nach tut es WD40 und Ballistol ebenfalls (Und DAS gibt es im gutsortieren Baumarkt), würde es aber nicht für längeres Lagern der Klinge verwenden.
Sollte sich doch einmal Rost angesetzt haben, so ist es wichtig, diesen möglichst schnell zu entfernen. Je länger der drauf bleibt, desto fester setzt er sich und desto tiefer frist er sich. Wärend man Flugrost noch leicht mit öl unt Küchentuch wegpolieren kann, muß man für festsitzenden Rost sowie für Scharten härtere Mittel anwenden. Bimsstein (für die Flächen als Bimssteinmehl) und Kupfertücher (wie Stahlschwamm aber aus Kupfer - weicher als der Stahl, deshalb zerkratzt es nicht) sind dafür die Mittel der Wahl. Demnächst werd ich auch mal nen Arkansas-Brocken probieren.

B.t.w: Metallteile vom Battlemerchant werdenmit Ballistol geölt geliefert, soweit ich das beurteilen kann.
Titel: Re: Pflege des Stahls...
Beitrag von: Gyorn Svensson in Dezember 01, 2008, 12:37:12 NACHMITTAGS
Also ich persönlich find ein bißchen patina sehr reizvoll. aber wenn ich ein schwert länger nicht benutze, nehm lich wd40, drübbersprühen, fertig. Dasselbe gilt für meine plattenrüstung, gerade da ist wd40 sehr praktisch weil mans sprühen kann
Titel: Re: Pflege des Stahls...
Beitrag von: Captain in Dezember 01, 2008, 15:10:19 NACHMITTAGS
*seufz*
Sind wir wieder bei DEM leidigen Thema? Ich persönlich finde es ziemlich grausam, wenn man Stahl bewußt rosten läßt.
Titel: Re: Pflege des Stahls...
Beitrag von: Ritter von Hoheneg in Dezember 01, 2008, 16:05:42 NACHMITTAGS
Rost Rost Rost! Es lebe der Rost!  :evil:

Nein. Im Ernst: Man darf sein Schwert oder ähnliches nicht verkommen lassen, aber ein bischen Patina verleiht einem Schwert Charakter und es sieht nicht mehr so aus wie firsch aus dem Laden. Wobei ich da folgende Unterscheidung treffe: Schwert sollte Rostfrei sein, darf aber Patina haben (bekommt es automatisch wenn man einen ganzes Wochenende damit im Regen verbringen muss. Kettenhemden, Handschuhe und einfache Helme dürfen ruhig Rostflecke haben, solange nicht alles braun ist. Meine Plattenteile (Beine, Schulter, Brustpanzer usw.) halte ich auch so gut es geht frei von Rost.

Zur Pflege, je nach Grad der "Verschmutzung":
stark verrostete Teile: ganz feines Schleifpapier,
Flugrost: Stahlwolle + WD40
Langzeitplege: WD40 + Küchenrolle (ist ganz schön viel bei einer Voll-Platte  :-D)

Hab allerdings auchschon gehört dass jemand dafür Olivenöl nimmt? Weiß da jemand näheres darüber?

Titel: Re: Pflege des Stahls...
Beitrag von: Klaus-Peter in Dezember 02, 2008, 17:46:36 NACHMITTAGS
Hm, Naja Öle halt. Die Verwendung von einem etwas organischeren Öl kann ich mir vorstellen, aber mir fehlt jede technische Erklärung...

Ansonsten Danke für die Tips!!
Titel: Re: Pflege des Stahls...
Beitrag von: Cormack in Dezember 02, 2008, 22:49:33 NACHMITTAGS
Technische Erklärung?

Hm, wie wärs mit draufschmieren?
Titel: Re: Pflege des Stahls...
Beitrag von: ElPATE in Dezember 03, 2008, 01:37:18 VORMITTAG
Mit organischen Ölen wäre ich sehr vorsichtig, da diese oftmals auch organische Säuren enthalten. Das löst dann zwar das leidige Wasserproblem, treibt aber den Teufel mit dem Beelzebub aus, da die organischen Säuren noch wesentlich effizientere galvanische Elemente aufbauen können.

Empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang japanisches Nelkenöl oder Kamelienöl, da diese säurefrei sind.
Titel: Re: Pflege des Stahls...
Beitrag von: Captain in Dezember 03, 2008, 08:07:19 VORMITTAG
ZitatEmpfehlenswert ist in diesem Zusammenhang japanisches Nelkenöl oder Kamelienöl, da diese säurefrei sind.
Hab ich doch oben geschrieben, oder?

@Sasha: ich glaub be der technischen Erklärung war eher eine Erklärung warum dieses Öl und warum jenes eher nicht. Die hat der Micha ja jetzt geliefert...
Titel: Re: Pflege des Stahls...
Beitrag von: Ritter von Hoheneg in Dezember 03, 2008, 12:25:52 NACHMITTAGS
Wie sieht es denn mit der Beschaffbarkeit von Nelkenöl/Kamelienöl aus? Und wieviel ist denn der Liter-Preis?

Wie ich mich erinnere kostet eine Dose WD40 (450ml) 8 bis 10 â,¬ und ist in jedem Baumarkt zu bekommen.
Titel: Re: Pflege des Stahls...
Beitrag von: Captain in Dezember 03, 2008, 13:35:26 NACHMITTAGS





Öl                                   Preis                       Vergleichspreis pro 100ml
Japanisches Nelkenöl (http://schwertshop.de/zubehoer/pflege/japanisches-nelken-oel-40-ml.html)40ml - 7â,¬17,50â,¬
Kamelienöl (http://www.feinewerkzeuge.de/pflege.htm)250 ml - 10â,¬4â,¬
Ballistol (http://www.ballistol-shop.de/product_info.php?info=p361_Ballistol-Universal--l-400-ml-Spray.html)400ml Spray - 10â,¬2,50â,¬
WD-40 ausm Baumarkt400ml Spray - 8â,¬2â,¬
Das Kamelienöl ist nicht so teuer wie ich gedacht habe...
Titel: Re: Pflege des Stahls...
Beitrag von: Gyorn Svensson in Dezember 03, 2008, 16:56:46 NACHMITTAGS
...womit meine Präferenz zu WD40 auch dahingehend abgesichert wäre...  :-D
Titel: Re: Pflege des Stahls...
Beitrag von: Dominic in Dezember 05, 2008, 13:13:02 NACHMITTAGS
Ich hab mit Kettenöl für's Fahrrad (bisher) gute Erfahrungen gemacht. Kriecht auch gut :-)
Titel: Re: Pflege des Stahls...
Beitrag von: Captain in Dezember 05, 2008, 14:19:27 NACHMITTAGS
Kostenpunkt?
Titel: Re: Pflege des Stahls...
Beitrag von: Klaus-Peter in Dezember 07, 2008, 15:26:59 NACHMITTAGS
Kettenöl ist leicht zu haben... Dürfte knapp über WD40 liegen... Obwohl dann wohl die Wiskosität entscheindend wäre... Aber auch hier fehlt mir das technische Wissen... Was ich damit meine hat der Captain ganz richtig erkannt...

Gruß
Titel: Re: Pflege des Stahls...
Beitrag von: Lastalda in Dezember 11, 2008, 10:34:44 VORMITTAG
Zitat von: Captain in Dezember 03, 2008, 13:35:26 NACHMITTAGS





Öl                                   Preis                       Vergleichspreis pro 100ml
Japanisches Nelkenöl (http://schwertshop.de/zubehoer/pflege/japanisches-nelken-oel-40-ml.html)40ml - 7â,¬17,50â,¬
Kamelienöl (http://www.feinewerkzeuge.de/pflege.htm)250 ml - 10â,¬4â,¬
Ballistol (http://www.ballistol-shop.de/product_info.php?info=p361_Ballistol-Universal--l-400-ml-Spray.html)400ml Spray - 10â,¬2,50â,¬
WD-40 ausm Baumarkt400ml Spray - 8â,¬2â,¬
Das Kamelienöl ist nicht so teuer wie ich gedacht habe...

ich denke, das sollten wohl 40â,¬ pro 100 ml Kamelienöl sein, nicht 4...
Titel: Re: Pflege des Stahls...
Beitrag von: ElPATE in Dezember 11, 2008, 11:06:23 VORMITTAG
Ne, das passt schon. Ich hab Kamelienöl für 12 Euronen den Viertelliter gekriegt, so wiet ich mich erinnern kann.
Titel: Re: Pflege des Stahls...
Beitrag von: Captain in Dezember 11, 2008, 11:10:31 VORMITTAG
nene, 4 Euro stimmt schon, für 40â,¬ bekomm ich schon nen ganzen Liter davon...  :-P

P.S.:
Ich hab die Quellen von denen ich die Preise gezogen habe verlinkt...
Titel: Re: Pflege des Stahls...
Beitrag von: Tom in Dezember 16, 2008, 00:56:39 VORMITTAG
3.36 Uhr: ... dies ist die Zeit, lieber Peter. Genau dann muss eine Jungfrau (wirklich Jungfrau!) aus Neubrandenburg die Haupt-Essenz des Pflegestoffes für "hochwertige" Schwertklingen schöpfen. Die Quelle muss an einem geheimen Ort, der keinem schwerttragendem Manne je zugänglich sein wird, entspringen. Man munkelt, es ist der Brunnen der "Reichsabtei Werden"...

Der gewonnene Stoff (das Extrakt) ist in seiner reinen, edlen Form noch nicht für den Schutz der wertvollen Klinge geeignet. Dazu bedarf es noch einer sonderbaren Zutat.


"Der Furz von einem Zwerg,
tief eingeschlossen in einem Berg,

beherbergt die Zutat,
die unserer Klinge wohltat."

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Beachte dies lieber Peter, ein Pups ist leider nicht mehr zu beschaffen, so musst du Kompromisse, was das Pflegeöl für deine Klinge angeht, eingehen.
Titel: Re: Pflege des Stahls...
Beitrag von: Klaus-Peter in Dezember 19, 2008, 23:06:18 NACHMITTAGS
Tja, hätte ich DAS doch nur vorher gewußt ...  :-o :?
Titel: Re: Pflege des Stahls...
Beitrag von: Vidon in September 01, 2009, 13:38:10 NACHMITTAGS
hm...mir wurde neulich zugetragen, dass WD 40 doch nicht so gut für eine Klinge ist. Kann das jemand bestätigen?

Sondern das Waffenäl besser sei, hier wiederrum lese ich, das sies auch nicht so zu empfehlen ist.

Ja was denn nun?
Titel: Re: Pflege des Stahls...
Beitrag von: Captain in September 01, 2009, 17:04:20 NACHMITTAGS
Was für ein Waffenöl meinst du denn?
Titel: Re: Pflege des Stahls...
Beitrag von: PatrickD in September 03, 2009, 18:41:32 NACHMITTAGS
Ballistol wird als Waffenöl empfohlen, hohe Kriechfähigkeit, synthetisch, säurefrei und soll nicht verharzen. Sicherlich eine Alternative und gibts im gut sortierten Baumarkt.
Ich nehm aber Kamelienöl, da ich das sowieso dahabe. Das ist soll auch nicht verharzen und säurefrei. Meinen Messern und Stechbeiteln gehts bis jetzt gut, also kanns nicht so schlecht sein  :-D
Titel: Re: Pflege des Stahls...
Beitrag von: Captain in September 03, 2009, 19:14:06 NACHMITTAGS
Das was das Ballistol ausmacht, schafft das WD40 auch. Diese beiden nehmen sich echt nicht viel. Ich finde nur daß das Ballistol aufdringlicher riecht.
Kamelienöl ist sicherlich eine der besseren Varianten, weil hat sich seit hunderten von Jahren für diesen Zweck bewährt. Ist aber auch teurer. Wenn manns aber eh hat, interessiert das natürlich weniger...
Titel: Kerben
Beitrag von: Ceron in März 15, 2010, 13:17:51 NACHMITTAGS
So ich grab mal dieses Thema wieder aus ... nicht aber wegen dem Öl sondern wegen den Kerben.

Hannes hatte da in irgendeinem Training mir gegenüber etwas erwähnt aber leider erinner ich mich nicht mehr genau was es war ... vielleicht kannst du ja nochmal erklären wie du die Kerben entfernt hast!?

Soweit ich weiß sollte man die Kerben in den Schwertern doch hin und wieder entfernen, da das Schwert sonst mal brechen kann.
Da ich ja derzeit an einem Lamellenpanzer arbeite und ich somit die Ehre habe 400 Lamellen einzeln schleifen zu dürfen, hab ich mir einen Nass- und Trockenschleifer zugelegt.


Jetzt die Frage:
Kann ich mit dem Nassschleifstein die Kerben aus meinem Trainingsschwert entfernen oder mach ich es damit nur schlimmer?

(Der Nassschleifstein ist eigentlich dazu gedacht Messer zu schärfen, der Trockenschleifstein würde mir im Nu das Schwert wegschleifen :D)
Titel: Re:Pflege des Stahls...
Beitrag von: Hannes in März 15, 2010, 14:47:28 NACHMITTAGS
Also gemacht hab ich noch gar nix, da ich bisher immer zu faul war ;). Ich denke aber, dass du es mit einer Feile und Sandpapier relativ schmerzfrei wegbekommst. Musst halt nur vorsichtig sein, dass solllte genügen. Evtl hat ja jmd tatsächlich schon Erfahrung sammeln können :).
Titel: Re:Pflege des Stahls...
Beitrag von: Ceron in März 15, 2010, 15:14:20 NACHMITTAGS
Ich hab ja noch Jans alte Fechtfeder ... wenns keiner genau weis könnt ich se ja mal gegen den Schleifstein halten :D! Kaputt wird se davon schon nicht gehen ... und wir wissen es dann ;D

Und früher hat man doch auch nen Schleifstein benutzt oder?
Titel: Re:Pflege des Stahls...
Beitrag von: Captain in März 15, 2010, 18:05:40 NACHMITTAGS
Im Prinzip isses egal womit man die Kerben ausschleift. Wobei man mit gröberen Körnungen schneller abträgt (und damit schneller fertig wird) aber dafür tiefere Schlieren und Rillen hinterläßt, in denen sich der Rost schneller sammelt. Ein feineres Schleifmittel ist da von Vorteil, aber dafür dauerts auch länger. Ideal dürfte wohl eine Kombination (je nach Bedarf) aus beidem sein: also grob die Kerben rausschleifen und dann mit feinerem Korn die Oberfläche glätten.

Beim Verschleifen aber bitte drauf achten, daß ihr nicht gleich ein Scharfes Schwert draus macht. ;)

Ich hab früher immer 340er Sandpapier zum Grobschleifen und so einen Schleifstein mit 1000er Korn benutzt um die feineren Sachen zu machen. Letztens hab ich nen Fächerschleifer mit 400er Korn an den Dremel angeschlossen um zu verschleifen (was in Nullkommanix die Sache erledigt hat) und dann mit Polierscheibe und Paste den Feinschliff. Nu Glänzt mein Schwert wie nie zuvor.