Dresden spielt!

LARP => Allgemeines => Thema gestartet von: Don Jorge in Mai 22, 2008, 14:34:54 NACHMITTAGS

Titel: Bauanleitung für einen kernlosen Schild
Beitrag von: Don Jorge in Mai 22, 2008, 14:34:54 NACHMITTAGS
Hallo liebe Mit-Larper und -innen!!!

Was lange währt, das dauert auch lange...oder so ähnlich. Aber endlich haben wir nun das wahr gemacht, was uns schon lange in den Köpfen herumgeisterte.

Wir Magonier verwenden schon seit geraumer Zeit selbstgebaute, kernlose Schilde, mit denen wir höchst zufrieden sind. Da demnächst bei uns eine weitere Baurunde ansteht, haben wir kurzerhand eine bebilderte Anleitung zum Schildbau online gestellt.

http://www.magonien.de/tippsundtricks/schildbau1.html

Wir hoffen, dass wir dem ein oder anderen Bastelwilligen unter euch damit eine Hilfe oder Anregung sein können.

Viel Spaß damit!

_______________
www.magonien.de
Titel: Re: Bauanleitung für einen kernlosen Schild
Beitrag von: Captain in Mai 22, 2008, 15:22:18 NACHMITTAGS
Interessant. Mir wären die Dinger zwar zu leicht, aber das ist ja nun Gretchenfrage.
Nehmt ihr eigentlich die dünnen Standard Isomatten oder nehmt ihr diese dicken Matten? Wie dick wird der Schildkörper letztlich insgesamt.
Sind euch jemals die Riemen aus dem Kern herausgerissen?

Wen es interessiert: das hier (http://grollhammer.kranzusch.net/schildbau.php) ist die Bauanleitung für meinen Schild.
Titel: Re: Bauanleitung für einen kernlosen Schild
Beitrag von: Don Jorge in Mai 22, 2008, 15:33:18 NACHMITTAGS
Wie nehmen die Standard-Isomatten, die haben eine einfache Dicke von ca. einem Zentimeter. Der Korpus der Schilde (ohne die Rohriso am Rand) kommt also auf ca. 4 cm Dicke.

Die Beriemung ist uns nie rausgerissen, da hatten wir bisher keinerlei Probleme. Unsere ältesten Modelle wurden 2004 gebaut und trotz intensiver Bespielung sind die noch einwandfrei, die Teile sind also trotz Leichtbauweise recht robust.



PS:
Daumen hoch für deine Anleitung (Normannenschild mit Kern), ausführlich und verständlich!
Titel: Re: Bauanleitung für einen kernlosen Schild
Beitrag von: Flotsch in Mai 23, 2008, 14:59:31 NACHMITTAGS
als verbesserugns vorschalg würde ich noch zwischen die schichten leder kleben, das verstärkt das ganz sehr gut
Titel: Re: Bauanleitung für einen kernlosen Schild
Beitrag von: Captain in Mai 23, 2008, 15:26:02 NACHMITTAGS
Flotsch, wenn die Dinger 4 cm Dick sind (was für ne Klopper!) sind die auch so steif genug. Klar würden Einlagen aus Leder die Stabilität erhöhen, aber da kannst du dann auch schon wieder anfangen über nen massiven Kern nachzudenken.
Titel: Re: Bauanleitung für einen kernlosen Schild
Beitrag von: Gyorn Svensson in Mai 23, 2008, 16:08:57 NACHMITTAGS
KERNSCHILD KERNSCHILD KERNSCHILD!!!

verdammt, ich spamme.

*schäm*
Titel: Re: Bauanleitung für einen kernlosen Schild
Beitrag von: Flotsch in Mai 23, 2008, 17:08:30 NACHMITTAGS
müste sowas mal in die hand nehmen den zu flufige schilde finde ich doof
und 4cm ist nich viel das hat dein mandelschild sicher auch silvio
Titel: Re: Bauanleitung für einen kernlosen Schild
Beitrag von: Captain in Mai 23, 2008, 18:23:56 NACHMITTAGS
nö meiner hat 12mm Holz + 12mm Isomatte. Aber ich versteh schon was du meinst. Der Vorteil ist natürlich, daß dieser kernstablose Schild spürbar billiger herzustellen geht.
Ich mein, ich würde mich auch nicht von meinem Schild zu gunsten von so nem Gerät trennen wollen. Dafür mag ich das Handling und die Schwere von meinem zu sehr.
Titel: Re: Bauanleitung für einen kernlosen Schild
Beitrag von: Gyorn Svensson in Mai 24, 2008, 09:24:05 VORMITTAG
Zitat von: Captain in Mai 23, 2008, 18:23:56 NACHMITTAGS
nö meiner hat 12mm Holz + 12mm Isomatte. Aber ich versteh schon was du meinst. Der Vorteil ist natürlich, daß dieser kernstablose Schild spürbar billiger herzustellen geht.

Kommt drauf an. Ich denk mein Rundschild war auch nicht teurer als das was die da gebaut haben. Da braucht man bestimmt 2 Isomatten á 10 Euro und für ca. 10 Euro kriegste auch ne Sperrholzplatte im Baumarkt.  (und aus den Resten meiner Isomatte krieg ich denk ich mal noch 1 Schild raus)
Dann noch ne Leiste als Griff, n bissl Rohriso (ca 2,5 m) für den Rand und ein Lederriemen zum Über-die-Schulter-hängen (da kann man aber auch ein einfaches Flachsseil nehmen, wer jetzt wirklich aufs Geld achten muß oder nen ausrangierten Gürtel).
Dann ist noch die Frage, ob man mit 1 Dose Pattex auskommt, wenn man die ganze Schildfläche 6x (3 Schichten doppelt eingeschmiert) Kleben muß, statt 2x (1 Schicht doppelt eingeschmiert), ich denke nicht. Und billig ist Pattex nun wirklich nicht.
Achso, den Ball für den Schildbuckel für 1,99 natürlich nicht vergessen!!!

Aber ein Faust-Rundschild kommt eben eigentlich nur für Nordmänner und Barbaren-Chars in Frage.
Titel: Re: Bauanleitung für einen kernlosen Schild
Beitrag von: Captain in Mai 24, 2008, 14:31:32 NACHMITTAGS
Ich meinte den Preis schon im Vergleich zu meinem Schild.
Titel: Re: Bauanleitung für einen kernlosen Schild
Beitrag von: SqiSch in Mai 24, 2008, 21:07:53 NACHMITTAGS
Ich nehme als kern immer ne regentonne aus dem baumarkt. Kostet rund 20 Euro und man kriegt einiges an schildern raus.
Vorteil: Schild wird schwerer, ist flexibel (wenn man mal drauffällt), Bricht nicht, und hat eine leichte rundung (und man kann es leicht aus der Tonne sägen)
Titel: Re: Bauanleitung für einen kernlosen Schild
Beitrag von: Rosenrot in Mai 25, 2008, 02:44:42 VORMITTAG
Genau, aus Regentonnen lassen sich prima 4 schilde baun. Die Catanya-schilde sind beispielswiese so hergestellt und die sind traumhaft.....jajja ich weiß...Larpi :-P
Titel: Re: Bauanleitung für einen kernlosen Schild
Beitrag von: Aardjon in Mai 25, 2008, 11:46:37 VORMITTAG
Zitat von: Hol Mal in Mai 25, 2008, 02:44:42 VORMITTAG
Die Catanya-schilde sind beispielswiese so hergestellt und die sind traumhaft.....
Ich hatte ja auf'm C6 Gelegenheit, diese Schilde praktisch einzusetzen. Ich muss sagen, von der Größe her waren sie okay, für meinen Geschmack hätten sie 'ne Ecke schwerer sein können, aber gut, bei einem Leihschild stelle ich als NSC keine großen Ansprüche ;)
Das einzige was mich wirklich gestört hat, war, dass sie auf Grund des Plastikkerns recht instabil waren - ich konnte mich nicht drauflehnen, da ich Angst hatte dass der Schild wegknickt :-o

Interessant wäre jetzt mal zu testen, ob ein Regentonnen-Schild "stabiler ist" (besser die Form behält) als ein kernloser Schild nach der Bauweise von Don Jorge ^^
Titel: Re: Bauanleitung für einen kernlosen Schild
Beitrag von: Xzar in Mai 30, 2008, 12:53:11 NACHMITTAGS
Hübsche Bauanleitung, werde ich eventuell mal nutzen und einen Schild basteln...

Wegen Gewicht... mir ist gerade eingefallen, dass man doch auch solche Gewichtsmanschetten (wie es fürs Muskel-Training doch gibt) sich am Schildarm anschnallen kann, dann hat man das Gewicht und trotzdem einen sicheren Schild...
Titel: Re: Bauanleitung für einen kernlosen Schild
Beitrag von: Captain in Juni 01, 2008, 17:43:33 NACHMITTAGS
eh, mein Schild ist definitiv nicht unsicher. Den bekommst du mit normalen Mitteln nicht kaputt. Darauf rumspringen, selbst mit nem Auto drüberfahren hält der aus.
Titel: Re: Bauanleitung für einen kernlosen Schild
Beitrag von: Sandol in Juni 02, 2008, 10:53:55 VORMITTAG
@Captain: nichts gegen deine Baukünste - aber Holz splittert nun mal bei einer entsprechenden Belastung - und ich glaube kaum, dass man über deinen Schild drüber fahren kann, ohne dass er kaputt geht...;)
Titel: Re: Bauanleitung für einen kernlosen Schild
Beitrag von: Captain in Juni 02, 2008, 12:38:25 NACHMITTAGS
Ich würde ihn wohl auch nicht mehr verwenden, wenn das mal passieren sollte. Aber ich glaube du unterschätzt die Stabilität, die durch die Wölbung und die verleimten Platten mit Zwischenlage aus Stoff zu erreichen ist. Das hat nix mit meinen Handwerkskünsten zu tun, sondern mit konstruktionsbedingten Stärken. Wir HABEN damit schon locker Leute weggetragen. Du könntest statt mit nem Polsterpfeil ruhig auch mit nem scharfen Pfeil drauf schießen. Du würdest die Polsterung perforieren, der Schild bleibt dabei aber intakt. Der Unterschied zu meinem Schaukampfschild ist lediglich Rohhaut statt Schaumstoffpolster. Und dort geht es mit blankem Stahl zur Sache.
Ich bleib dabei, daß keine normale Belastung wärend eines Larps den Schild zerstören könnte. Selbst Infight-Gefechte mit anrennen auf Schildwall tun dem nicht weh, was ich einem Schild mit Regentonnenkern nicht unbedingt zutrauen würde.

Einen völlig kernlosen Schild kann ich akzeptieren. Das Argument 'Da ist nix drin was gefährich werden kann' sticht. Aber mir sagen daß ein massiver Holzkern leichter kaputt geht und splittert als Regentonne oder die beliebten Schneerutscher ist schlicht und einfach Unsinn.
Titel: Re: Bauanleitung für einen kernlosen Schild
Beitrag von: Sandol in Juni 02, 2008, 14:19:54 NACHMITTAGS
Also falls es so rübergekommen sein sollte, dass ich einen Regentonnen-Schild besser finde als einen Holzschild, dann habe ich mich falsch ausgedrückt. Es ging mir um den Vergleich eines kernlosen Schildes mit einem Holzschild.
Dass letzteren im normalen LARP-Kampf wohl ebenso nichts zerstören kann, ist klar - ich fand nur deine Bemerkung, dass man da mit einem Auto drüber fahren könne, etwas übertrieben...;)

Ansonsten sehe ich das "Problem" bzw. Risiko bei Schilden mit hartem Kern stets nur in der Isolierung, die den Kern abdeckt. Diese kann man zwar gründlich und gut bauen, ist aber im Eifer des Gefechtes immer eines Schwachstelle, wo eben dann doch mal was von dem harten Kern durchschaut, was dann durchaus zu Verletzungen führen kann. Das kann halt bei einem kernlosen nicht passieren. Dennoch würde ich als SL einen gut gepolsterten Holzschild immer akzeptieren - sofern der Träger damit umgehen kann...;)
Titel: Re: Bauanleitung für einen kernlosen Schild
Beitrag von: Gyorn Svensson in Juni 02, 2008, 15:11:06 NACHMITTAGS
Ich muß Silvio absolut recht geben, der Komposit-Holzkern, den er in seinem Schild verbaut hat, ist so stabil, das ist fürs LARP schon überdimensioniert. Selbst wenn man (wie ich) eine "einfache" Sperrholzplatte nimmt, ist diese schon durch die in verschiedene Faserrichtung verklebten Holzschichten so stabil, daß bei normaler Beanspruchung (damit meine ich nicht die Schläge mit Polsterwaffen, daß die nix beschädigen können ist wohl klar, sondern das vielzitierte >Da kann ja mal jemand drauffallen<) da nix kaputtgehen kann, was zu Splittern führt. Da trau ich den Regentonnenkernen viel weniger übern Weg. Und ich muß sagen, daß ich für meinen Teil einen schweren Schild viel besser kontrollieren kann, als ein Tür, die kein Gewicht hat. Dass dies ein "schöneres" Ausspielen bewirkt ist positiver Nebeneffekt.
Titel: Re: Bauanleitung für einen kernlosen Schild
Beitrag von: Don Jorge in Juli 06, 2008, 14:03:44 NACHMITTAGS
Wenn ich nochmal auf die Kosten zurückkommen darf, über die gemutmaßt wurde. Natürlich hängt das auch von der Größe des Schildes ab, aber 2 Isomatten ist schon recht viel Zeug. Bislang sind wir pro Schild mit einer bis max. anderthalb Matten hingekommen. Beim Lieblings-Discounter mit dem großen "A" gab es unlängst Matten für 5 â,¬, auf Flohmärkten bekommt man die Dinger jedoch oft zum Cent-Preis nachgeworfen.

Eine 650g-Dose Pattex, da habt ihr recht, ist nicht gerade günstig zu kriegen, das dürfte auch das teuerste am ganzen Schild sein. Von der Menge her reicht das aber für einen Schild mittlerer Größe. Mit Stoffüberzug dürfte der Schild damit (ohne den Flohmarkt-Faktor) fix und fertig so bei 20 â,¬ liegen.

Jenseits dessen gibt es noch etwas anders zu vermelden: Nachdem seit der Veröffentlichung bei uns einige Variationsvorschläge und Nachfragen eingegangen sind, haben wir alles mal zusammengefasst und der Bauanleitung hinzugefügt. Danke an alle, die dabei mitgeholfen haben! Viel Spaß damit!

http://www.magonien.de/tippsundtricks/schildbau1.html#
Titel: Re: Bauanleitung für einen kernlosen Schild
Beitrag von: Don Jorge in März 01, 2009, 14:35:45 NACHMITTAGS
Mal wieder ein kleines Update aus der magonischen Schildbau-Werkstatt.

Ein begabter Waffenbauer aus unseren Reihen hat einen Schild gebastelt, der Stoff- und Latexüberzug kombiniert und dazu noch den Rohriso-Rand variiert.

Der Stoff wurde dabei auf den Schildkorpus aufgeklebt (nicht zu viel Kleber nehmen, damit das nicht durchsuppt und auf der Vorderseite hässliche Flecken hinterlässt).

Der Schildrand wurde durch 3 Schaumstoff-Leisten gestaltet, die in U-Form auf den Rand geklebt wurden. Diese Leisten wurden anschließend metallfarben gelatext (vorher wurde der Stoffbezug sauber abgeklebt, damit der nix abbekommt).

Ein recht hübsches Ergebnis, wie wir finden!

(http://www.magonien.de/tippsundtricks/bilder_schildbau/schild_latexrand.jpg)